In Siddlinghausen, was abseits der Route Brilon - Bestwig - Möhnesee liegt, gib es eine Fülle sauerlandüblicher Wegkreuze und Bildstöcke. Das Kruzifix ist das häufigste Motiv, außerdem Maria. Um so überraschter waren wir, an einer Straße Richtung Kneblinghausen einen Bildstock mit dem den Tieren predigenden Franziskus zu finden. Ein gleiches Motiv fanden wir in Siddinghausen an einer Weggabelung.
In dieser Gegend gibt es Landwirtschaft, darunter auch Tierhaltung, die nicht immer rücksichtsvoll vonstatten geht. Wo kommt da dieses Motiv her, das einen respektvollen Umgang mit unseren Mitgeschöpfen nahelegt? In einem Hof steht ein Schild mit der Aufschrift: "Den Kühen die Alm, den Wölfen die Wildnis". Es kommt mir vor, als wären manche Menschen weit entfernt von einer realistischen Wahrnehmung natürlicher Prozesse - ganz abgesehen von der Rolle, die wir Menschen darin spielen. Als könnten wir alles regeln. Können wir doch gar nicht. Kommt so ein Virus um die Ecke, knickt die Wirtschaft ein und das Gesundheitssystem wackelt.
Franziskus predigt laut Legende den Tieren, weil die Menschen ihm nicht zuhören. Vielleicht hat der Bildstock gar nichts mit Tieren zu tun, sondern soll eine Mahnung an die Menschen sei. Das wäre aber schade, denn beide Darstellungen zeigen den den Tieren zärtlich zugewandeten Franziskus. Daraus könnten Landwirte weitreichende Schlüsse ziehen:
* Dem Wort Gottes Aufmerksamkeit schenken.
* Da auch Tieren das Wort gepredigt wurde, sollten wir sie als gleichwertige Geschöpfe betrachten.
Ob wir deswegen völlig auf Fleischkonzern verzichten müssen, will ich gar nicht sagen, aber auf industrielle Fleischproduktion sollten wir verzichten. Wir züchten unseren Nachwuchs ja auch nicht und trimmen ihn auf Leistung ... o, whait