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Messenger mit XMPP

Dieses Boogie-Chat hab ich auf dem iPad nicht als Laufen bekommen, aber die Finnen reagieren auf mein Getwitter: sie gestatten mir Zugang zur Beta. Klappt. Bald wird es die App, die funktioniert, auch im App Store geben.

Jetzt: ChatSecure... bis ich die Liste durch hab: https://xmpp.org/software/clients.html

Mehr dazu auf Luki.org.

Einladung zum Luki-Treffen 2017

 

 

Erfrischend und wunderbar - eine Wanderung durch unsere kirchliche Landschaft

Dies ist ein ganz subjektiver Bericht. Damit sind wir schon beim Thema: Eine Konferenz mit Menschen, deren Ziel nicht Anpassung sondern Engagement ist. Hat man nicht so oft. So war das aber bei "W@nderer - eine Konferenz für Pioniere" in der Eishalle zu Hannover am 14. und 15. Februar 2017.

die materialisierte Twittertimeline

Manch eine hatte auf ihr Namenschild auch den Twitternamen geschrieben. "Ach, du bist das.", war einer der häufigstgehörten Sätze. Neben Gesprächen in der Hannoveraner Eishalle fand ein Twitterdiskurs in gewohnt pointierter Weise statt.

das Systematische

Jonny Baker wühlte in seiner Keynote mein Religionspädagoginnenleben an einer Stelle mit der Bemerkung auf, seine Studenten sollten nicht Systematische Theologie studieren faul wären sie deswegen nicht. Aber was sie denn sollten, wurde nicht klar. Herrje, man musste dauernd selber denken.

 

 Nach Diskussionen und Grübeleien bin ich zu dem Zwischenergebnis gekommen, dass Systematische Theologie und FreshX zwei unterschiedliche Spielfelder sind und sich nicht in die Quere kommen. Eher sollten sich die Pastoraltheologen warm anziehen.

kein BarCamp, aber Sessions

Den Veranstaltern ist es hoch anzurechnen, dass sie es Konferenz nannten und nicht BarCamp. Fürchterlich, diese Verwahrlosung der Begriffe. Trotzdem gab es Sessions aus den Themen der Teilnehmer, die flugs zu Teilgebern wurden.

meine Session

Mir ging es um Inklusion & Diversity in der Pastoral. Zwei waren aus der vorangegangenen Session geblieben und so hoben wir einen Geocache.

  • geht hinaus
  • Begeisterung
  • Fremdheit
  • man muss nicht alles machen, aber als Verantwortlicher sollte man so viel wie möglich zulassen - auch das, was die eigenen Ekelgrenzen überschreitet
  • der Weg ist nicht immer das Ziel, aber es ist nicht schlimm, wenn man nicht alles erreicht, was man sich vorgenommen hat, wenn man nur die Chancen der W@nderung nicht verpasst

Wir trafen Menschen, die uns ihre Coins zeigten. Und auch wir hatten einen Coins dabei: Einen Engel mit dem Auftrag, Bibeln zu sammeln. Lieber Leser, liebe Leserin: Sie müssen nicht alles verstehen. Aber Sie können verstehen, dass Begegnung stattfand. Tatsächlich. Wir waren rausgegangen. Überall sind Menschen. Alles ist Gottes Schöpfung. Der Kaplan in unserer Runde war früher Eisenbahner gewesen. Storys haben wir ausgetauscht. Der Besitzer der Eisdiele nahm an unserem Gespräch teil. Vom Nebentisch aus schaute man interessiert rüber, was wir da mit unseren Smartphones verhandelten, denn wir waren engagiert.

Wer war mitgelaufen?

Vor der Eisdiele standen einige andere W@nderer. Das war ungefähr der Zeitpunkt, an dem mir klar wurde, dass diese Konferenz ein breiteres Menschenfeld absteckt: Es gab die Verpflichteten, die alten FreshX-Kämpfer, die Neugierigen, die Gewohnheitsmenschen, die Missionare (die im miesen Sinne nur ihre Botschaft an den Mann bringen wollten), die Jungen, die Alten, die Hauptamtlichen, die Ehrenamtlichen, die Unkategorisierten.

Bei Bistumsveranstaltungen läuft man sich verschwörischer oder verschämt über den Weg, wenn man sich außerhalb der Pausen an der Eisdiele trifft. Hier war es anders. Hier galt die Parole vom "Für-sich-selbst-sorgen" was. War nicht sogar gesagt worden, wir sollten rausgehen?

Anders als sonst war auch, dass man mit jedem reden konnte. Es gab nicht diese müden, gelangweilten Gesichter. Es gab keine "Ichbinwichtig"-Gruppen. Wer nicht reden wollte, sagte das. Man sprach sich an, stellte sich dazu. Und am Schluß gab es eine Segensliturgie.

auch Pioniere brauchen einen Ort, an den sie ihren Kopf legen können

Niemand hat die Absicht, einen Verein zu gründen. Man konnte von Gemeinden hören, die neu gegründet werden. Aber das sind keine Vereine.

Die Pioniere kriegten alle einen Email-Becher (hahaha) mit einem seltsamen Logo, das A&O bedeutet, aber natürlich zu wilden Spekulationen Anlaß gibt. Mein Favorit: es ist der Communicator aus StarTrek.

Was wird nun? Werden wir reüssieren? Wird man uns wertschätzen? Werde ich einsam und verlassen in der Dunkelheit ohne Proviant und ... ach, scheißwasdrauf. Becher in den Rucksack und auf geht 's.

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Noch mehr Berichte:

 

Storify der Veranstalterinnen

https://kirchehochzwei.de/cms/blog/wnder-eine-konferenz-den-social-media

 

Seilschaften und Routen als Methodenformate in der Eisfabrik

http://kircheinderheide.blogspot.de/2017/02/wnder-konferenz-uber-das-geschenk-nicht.html

 

Wandern, Wundern und als-Verwundete-Leben sind Grunderfahrungen christlichen Glaubens

https://zwischengerufen.wordpress.com/2017/02/16/kirchen-verwndert-euch/

 

Martin Recke auf Medium

http://commentarium.de/2017/02/wandern-undwundern/

 

Die Beymeister auf EKiR

http://www.ekir.de/www/service/wander27862.php

 

Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers

http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/frontnews/2017/02/22

 

Exodusgemeinschaft

http://www.exodusgemeinschaft.de/ein-wnder-rueckblick/

 

Hilflosigkeit kann man lernen

das Problem

Um einem Menschen seine Würde zu nehmen, muss man ihn nur zwischen isolierte Systeme spannen. Dazu braucht es nicht mal einen Kopf, der den Prozess steuert. Wer beispielsweise die Erwartungen seiner Nachbarn, seiner Familie, seines Trainers und seines Arbeitgebers erfüllen muss, die sich alle nicht miteinander abgesprochen haben und denen man einen bösen Willen nicht unterstellen muss, geht vor die Hunde. Es bedarf einer Unmenge an Energie, sich aus der nichtverschuldeten Unmündigkeit zu befreien. Wie macht man das?

Es begann möglicherweise damit, dass die Eltern einsahen, dass das Kind Luxusgüter braucht, die andere auch haben. Das lernt, sich anzupassen. Warum soll es das ändern? Was wäre der Vorteil der Freiheit? Als "Opfer" lässt sich niemand gern bezeichnen. Die Systeme funktionieren.

das Schaubild

Malen Sie sich zur Veranschaulichung einen Punkt 0 in die Mitte eines Papiers. Der Kreis, den Sie drumherumzeichnen, ist der Lebensbereich des durch Punkt 0 gedachten Menschen. Dann zeichnen Sie Ausschnitte, die von außen in den Kreis hineinstechen. Sie sind außen breit und laufen auf den Punkt 0 spitz zu, erreichen ihn aber nicht.

Schaubild Hilflosigkeit

Nennen wir die Ausschnitte probehalber A, B, C und D und veranschaulichen uns das Ganze mit einer Geschichte:

Es geht um das Kind 0, das zur Erstkommunion gehen soll.
A ist die Mutter, die für das Kind die wichtigste Bezugsperson ist.
B ist die Pflegefamilie, in der das Kind lebt.
C ist die Kirchengemeinde, in der das Kind lebt.
D ist die Kirchengemeinde, in der die Mutter mit den Geschwistern des Kindes lebt. Eines der Geschwister wird zur Erstkommunion gehen.

B nimmt mit C Kontakt auf, weil A eine unklare Information gegeben hat. Mit der klaren Information hätte B mit D Kontakt aufgenommen. Durch Konflikte hält C Rücksprache mit B und man einigt sich, dass C Kontakt mit A aufnimmt. Im Kontakt CA wird deutlich, dass nicht C, sondern D der beste Kontakt wäre. ... Der Prozess dauert an.

Sie können die Dreiecke vergrößert, verkleinern aus dem Kreis herausschieben, tiefer hineinschieben, Punkt 0 vergrößern, verkleinern. Passen Sie das Schaubild so an, dass es Ihnen hilft, den Prozess der Hilflosigkeit zu verstehen. Wer nimmt mit wem Kontakt auf? Wer schiebt grad Vernatwortlichkeit ab? Wem fehlen Informationen?

Es ist klar: Wenn alle miteinander kommunizieren, hat jeder Mensche eine Chance. Wenn aber jeder nur in seinem Interesse handelt, gehen die Schwächsten zugrunde. Wenn jeder Mensch klar und angstfrei kommunizieren könnte, gäbe es weniger Mißverständnisse. Bei uns in Deutschland lautet das Motto derer, die sich aus der Verantwortung ziehen: "Wer ist zuständig?" Zuständig ist aber nie nur ein Mensch. Es kann sein, dass es einen Menschen gibt, der die Verantwortung trägt. Das Konzept des Nächsten, das uns Jesus hinterlassen hat, hält uns in der Verantwortung. Das kann Angst machen. In dem Konzept des Nächsten geht es aber nicht um den, der die Prügel kriegt, weil er alles falsch gemacht hat, sondern um ein liebevolles Miteinander. Wir Christen versuchen dieses Konzpet durch alle Zeiten und in allen Gesellschaften als je eigene 0-Punkte zu leben.

Übrigens ist auch die Mutter, der Pastor, der Vater in der Pflegefamilie, ... in seinem eigenen Schaubild eine Person 0, die sich wehren und bewähren muss gegen seine eigenen As, Bs, Cs und Ds.

das System wird irritiert

Der Chor der katholischen Kirchengemeinde Hochdahl gab noch 1998 einen Klassiker des NGL: Das Musical "Franz von Assisi" von Peter Janssens und Wilhelm Willms. In dem verlinkten Beitrag fragt der Autor, ob das Musikstück denn noch zeitgemäß sein könnte und antwortet selbst:

Im 1. Akt ‑ Requiem für einen reichen Jüngling ‑ steht nämlich die Frage zur Debatte, wie verbindlich der Trend der Zeit denn sei. Der "Zug der Zeit" ‑ fort, immer fort, in einem fort ‑ ist ein Leichenzug, und wer leben will, muß aus diesem Zug aussteigen, wie der Jüngling von Naim, der aufgeweckt wird, aussteigt und den Zug ohne ihn weiterziehen läßt (ohne daß die Teilnehmer des Leichenzuges es merken).

Die lange kirchliche Tradition führt uns über dieses Musical und Franz Assisi zurück bis in die Zeit des Jesus, der als Sohn Gottes auf die Erde kam, um in seinem Leben zu verdeutlichen, wie genau Gott es gemeint hat mit seiner Schöpfung und seiner Liebe. Wir erinnern uns ... und machen gerne den Einwand, dass sei alles etwas viel verlangt. Aber genau diese Botschaft ist es, die uns aus der Hilflosigkeit führt.

Komplettieren Sie selbst!

mehr Inklusion, bitte !

In der Reihe Behinderung - Theologie - Kirche Beiträge zu diakonisch-caritativen Disability Studies befassen die Herausgeber des Bandes Welt in der Welt, Hans-Walter Schmuhl und Ulrike Winkler, sich zwar mit Heimen für Menschen mit geistiger Behinderung, aber die behandelten Aspekte wirken ebenso im Selbstverständnis der Mehrheitsgesellschaft: Es geht um Sprachlosigkeit, Verständnis, Vermittlung und diese Dinge, die unser aller Leben betreffen. Wer die Ausgrenzung von Menschen mit geistiger Behinderung für eine Unmenschlichkeit hält, wird die Probleme der Mehrheitsgesellschaft (Leistungsdruck, Selbstoptimierung, Verlust der sozialen Stellung, Zukunftsängste) durch Verwirklichung von Inklusion schnell erledigt sehen. Das will ich Ihnen gern durch Eindrücke beim Besuch der phantastischen Ausstellung Touchdown 21 erläutern: Es geht um das Down-Syndrom, Trisomie 21. Die Ausstellung ist gut gefüllt. Auch Menschen mit Down-Syndrom sind unter den Besuchern. Manche ihrer Begleiter erklären etwas.

  • Ein Mensch liest einem anderen etwas vor und der, dem vorgelesen wird, unterbricht und liest selber weiter. Was denken Sie: Wer von beiden ist behindert?
  • Ein Mensch erklärt einem anderen, dass er nicht zu weit weggehen darf, weil er sonst verloren geht (in einer Ausstellung!). Wer von beiden ist behindert?
  • Ein Mensch sitzt ganz in sich versunken am Boden. Alle anderen lassen diesen Menschen so sitzen.

Wenn Sie diese Gedanken weiter verfolgen: Merken Sie, dass unser Leben reicher und vielgestaltiger wäre, wenn wir uns nicht an Regelungen anpassen müssten, sondern unsere Ausdrucksformen selber wählen könnten? Es sind ja nicht nur die Behinderten/Menschen mit Behinderung, die unter dem Verdacht stehen, es nicht zu schaffen. Die Abgehängten, die Arbeitslosen, ... die ..., aber nein, es sind auch die Schlüsselfiguren unserer Gemeinschaften und Gesellschaften, die etwas verändern können, wenn sie die Sinnhaftigkeit von Übereinkünften (von der Hausordnung bis zum Grundgesetz) verständlich machen könnten. Es sind Menschen mit Trisomie 21/Down-Syndrom, die sich völlig kompromisslos verhalten. Sie weisen mit ihrem Leben auf Fehler im System hin. Nur weil sie keine Abhandlungen darüber schreiben, versteht die Mehrheitsgesellschaft sie nur selten.

ein Wort zum Schluß

Einer der Macher der Ausstellung hat es wunderbar auf den Punkt gebracht:

AM LIEBSTEN LANGWEILE ICH MICH MIT MIR SELBST.

JULIAN GÖPEL

Sie können dieses Bonmots als Postkarte im Museumsshop erwerben.

 

Das Büro - 001 - Es beginnt oder "Was ist eigentlich ein Büro?"

Ab 1. Februar 2017 bin ich Gemeindereferentin mit dem Auftrag Gemeindeseelsorge. In Absprache mit dem Pastoralteam ist mein Schwerpunkt Inklusion und mein Büro an einem bestimmt Ort: Gestern kamen wohlweißlich nur ein Drittel meiner Plörren in das mir zugedachte Büro, denn mir wurde zugetragen, es sei nicht genügend Platz. Das Pfarrbüro war schneller. Schränke und Flächen sind zum großen Teil belegt und der Raum wird von einem dieser überdimensionierten Schreibtische dominiert. Das Pfarrbüro wird hier an 3 Stunden in der Woche genutzt. Wir werden uns nicht in die Quere kommen. Außer dass da dieser riesige Schreibtisch steht und ich nicht weiß, wie ich mein Material unterbringen soll.

Was ist eigentlich ein Büro?

Was mir vorschwebt ist ein Workingspace, der geprägt ist von Interesse und Kommunikationsmöglichkeiten. Ich habe Bücher, DVDs und Bastelmaterial angeschleppt. Der mit Fedora Workstation bestückte Computer muss verpackt bleiben, weil er nirgendwo mehr hinpaßt, weil der riesige Schreibtisch übersät ist mit Zettelkästen, Stiftboxen und allerhand Papier. So stelle ich mir ein Büro nicht vor: beeindruckend und respektheischend. Menschen sollen nicht eingeschüchtert werden, sondern sie sollen Lust haben zu kommen. Sie sollen sich niederlassen wollen, stöbern, fragen, beitragen und sich einen Kaffee machen können. Immerhin gibt es eine Toilette.

Umstrukturierung

Wir haben dieses viele Material und diesen Monsterschreibtisch aus dem alten Pfarrbüro. Aber das eigentliche Pfarrbüro sollte mittlerweile in einem anderen Ort sein, dort, wo der residierende Pfarrer sich befindet. Die Pfarrsekretärin jettet von Gemeinde zu Gemeinde. Überall ist etwas zu tun. Eigentlich muss das nicht mehr sein, denn wir haben Telefon und Internet. Nur die Menschen sind im Großen und Ganzen noch an eine übermächtige Kirche gewöhnt, die sie zwar nicht ernst nehmen, die sie aber trotzdem von Zeit zu Zeit brauchen. Nur Wenige beteiligen sich an der Umstrukturierung, weil sich nur Wenige ernst genommen fühlen. Nicht nur dieses Büro ist beengend. Ich bin kein Hellseher, darum kann ich noch nicht sagen, wie es weitergeht.

Alteingesessene Gemeindemitglieder wissen, wo man noch Material unterbringen kann. Das Pfarrheim wird demnächst abgrissen werden, weil es sanierungsbedürftigt ist und es keine Aussichten auf Erfolg gibt, darum saniert man es nicht, sondern reißt es ab. Was stattdessen da hinkommen wird, steht in den Sternen. Das Pfarrhaus, in dem bis vor einigen Jahren noch der Pfarrer wohnte, wird einem Wohnheim für Demente weichen. Darum muss das Pfarrbüro raus. Wir sitzen beengt, aber warum und trocken, in einem klotzigen Bau mit 2 Fenstern, einer Tür, einer Toilette, dem Büroraum, einer Teeküche und einer Toilette.

Auf der Klingel an der Tür steht "Pfarrbüro". Finde den Fehler.

 

Warum ich eine barrierefreie Wohnung brauche aber nicht finde

Seit mehr als 20 Jahren arbeite ich im Auftrag meines Arbeitgebers für Menschen mit Behinderung. Dabei entstehen Freundschaften. Wenige meiner behinderten Freunde können mich in meinem Zuhause besuchen, denn es liegt im 1. Stock eines Mehrparteienhauses ohne Aufzug. Das muss aber nicht so bleiben, dachte ich. Seit einem halben Jahr suche ich eine Wohnung mit Türbreite > 90 cm und goßem Bad mit befahrbarer Dusche. Nichts zu finden in dem Stadtteil Wittens, in dem mein Arbeitgeber mich gern verortet sähe.

  • Ja, ich habe die einschlägigen Portale im Internet aufgesucht.
  • Nein, da gibt es nichts.
  • Ja, ich habe die Wohnberatung kontaktiert.
  • Nein, sie machen mir keine Hoffnung.
  • Ja, ich habe Sparkasse und andere Banken aufgesucht.
  • Nein, dass ist keine finanzierbare Lösung.

Letzte Woche war ich bei einem Immobilienmakler. Dort nahm man sich 15 Minuten Zeit, was mehr war als bei den oben genannten Stellen. Die Beraterin ging mit mir alle Möglichkeiten durch, fragte keine peinlichen Dinge, aber war an meinen Beweggründen interessiert.

Übrigens gibt es auf Facebook Interessengruppen von Menschen, die an alternativen Wohnformen interessiert sind. Die Maklerin meinte, in NRW befänden wir uns maximal in den Kinderschuhen, wenn nicht weit dadrunter. Sie sagte, es gäbe in Süddeutschland mehr Projekte und auch Förderung dafür. Ja, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Tatsächlich legte man mir an anderer Stelle nahe, in ein Heim zu ziehen. Als ich die Nachteile verdeutlichen wollte, war das Interesse verloschen. Es geht immer wieder um Gelder statt um Menschen. Die Wohnheime für Menschen mit Behinderung werden um die finanziellen Möglichkeiten der Hilfedienstleister herumgestrickt. Wohnlich ist das nicht. In 100 Jahren wird man das sehen wie wir heute gekachelte Baderäume und Wasserschläuche sehen. Bis dahin müssen Menschen mit Behinderung und ich leben können.

Sagen Sie Bescheid, wenn Sie eine Lösung haben.

 

Mehr Licht -> auf der Suche nach Gebetsformen für alle

Bis jetzt können die Orden es noch am besten. Sie haben Jahrhunderte währende Erfahrung mit dem Stundengebet. Intern geht es bei Veränderungen um Latein oder nicht und wie Gäste gut einbezogen werden können.

Aber nicht jeder mag den langen Weg durch die Tradition gehen, wenn es ihm nicht bereits in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass gemeinsames Gebet einen Beginn und ein Ende hat und Formen, die von allen Beteiligten mitvollzogen werden können, selbstverständlich auch eine Lesung und in der Regel das konfessionsverbindende Vaterunser. Dabei geraten beim Vaterunser Freikirchler schonmal auf die Diskussionsschiene. Und die Suchenden fragen, ob es alles so christuszentriert sein muss.

 

 

Was lässt mich eigentlich an zeitgemäßen Ansätzen für eine verbindende Liturgie stolpern? Warum stimme ich nicht mit fliegenden Fahnen zu? Nach 2 durchschlafenen Nächten hab ich die Antwort beieinander: Weil auch hier nicht alle angesprochen werden und weil das nicht von Anfang an klar gesagt wird. Hier wird eine Sprache gewählt, die bereits die eigene ist. Das ist ein großer Vorteil, aber er muss auch benannt werden. Ich fühle mich in der Lichtteilchen-Liturgie so fremd oder angesprochen wie bei jeder anderen Liturgie auch. Und das liegt nicht zuletzt an der Textlastigkeit. Und dass mir dies auffällt, liegt natürlich an meiner Beschäftigung mit Leichter Sprache und dem Kampf von Menschen mit Behinderung um Inklusion.
Ich hol nochmal ein wenig aus: Im Grunde begann meine Freude an der Liturgie in der Kindheit, wo ich nichts verstand, sondern vermutete, jeder Abschnitt der Heiligen Messe brächte einen Wechsel der Körperhaltung mit sich. Darum erwartete ich bei jedem neuen Schritt, dass ich knien, stehen oder sitzen müsse. Den Zugang gibt es auf Postern bis heute: Man erklärt Kindern, wann sie knien, stehen oder sitzen sollen. Warum das alles so ist, interessierte mich wenig. Ich konnte von der Heiligen Schrift schon viel verstehen und fand es toll. Nur wunderte mich, dass es alles so wenig mit der Gemeinde zu tun hatte. Als Jugendliche staunte ich darüber, dass die Erwachsenen auf dem Kirchplatz nach der Messe als erstes über die Predigt herzogen - und das jedesmal. Ich versuchte dahinterzukommen, was eine gute Predigt ausmacht. Schließlich beschloß ich, das Verhalten nach der Messe einfach nicht zu verstehen.

Was erwarte ich von einem Gottesdienst?

Gemeinschaft und Gebet, Schriftlesung und Gestaltung.

Gottesdienste habe ich bereits viele erlebt. Fürchterlich waren diese bemüht gestalteten Sonntagsgottesdienste. Fürchterlich sind auch diese Predigten der übriggebliebenen Großinquisitoren. Aber ich gehöre nicht zu denen, die alles richtig machen müssen und erwarte das auch nicht von anderen. Ich möchte nur nicht in irgendeine Fraktion gezogen werden.

Gottesdienste können regelmäßig sein. Aber nicht immer bin ich bereit zum Gebet. Darum bin ich froh, dass ich nicht wie viele katholische Priester einen Gottesdienst nach dem anderen halten muss. Gebete, die mir heute aus dem Herzen kommen, kommen mir zu anderen Zeiten falsch vor. Darum bin ich dankbar für das Stundengebet und die Tagesliturgie. Beides ist ein Fundus und ein Ankerplatz. In meiner Lebenswelt sind @twaudes und @twomplet auf Twitter Kristallisationspunkte des Gebets. Beide gehen von erprobten Tagzeitgebeten aus, von Laudes und Komplet. Sie bieten den Vorbetenden Freiraum, der nicht definiert sind. Manche Vorbeter nerven, manche bereichern. Manche Teilnehmer twittern mir zu viel ins Gebet rein. Über die meisten Tweets bin ich schlicht dankbar, weil die große Vielfalt der Glaubenden die derzeit möglichen Kräfte einer Gemeindepastoral bei Weitem übersteigen.

Mir geht es wie Martin Buber es so wunderbar in seinen chadissischen Erzählungen beschreibt. Ich bin so ein Kauz, schlicht ein Mensch, in Beziehung mit Gott, am liebsten ohne Konzept, aber als Gemeindereferentin gedrängt und bedrückt von Erwartungen der Gemeindemitglieder und weiterer Menschen, die meinen, sie wüssten, was ich zu tun und zu denken habe. Darum bin ich dankbar für jeden Begeisterten - solange er oder sie mir nicht erzählen will, sie habe den Stein der Weisen gefunden. Den Schatz haben wir bereits. Wir wissen, wie es geht. Wie kann eine Liturgie für alle lebendig werden?

 

Liturgische Landschaften

Diverse Apps und Plattformen bieten schnellen Zugang zu Gottesdiensten. Man kann aber auch Bücher lesen.

Eine kleine Auswahl.

Was jetzt noch fehlt, ist ein Netzwerk mit Fundus, wie die Lichtteilchen-Liturgie es anbietet. Was da noch fehlt sind Bilder und Töne. Man könnte auch noch Orte in die Tools einfügen. Das wäre mir wichtig, weil Liturgie für mich auch Stille ist. Manche Orte sind hervorragend für Gebet geeignet. Wie und warum das so ist, könnten Menschen da einbringen.

 

Sind Familienkreise und Kleine Christliche Gemeinschaften nicht das Gleiche?

In unserer Gemeinde gab es mal Familienkreise, die aber nur noch privat existieren, das heißt: ihre Aktivitäten, ihr Leben ragt nicht mehr in die Gemeindeöffentlichkeit hinein. Wenn man eines ihrer Mitglieder auf den Familienkreis anspricht, wird es ganz hektisch. Die Augen blicken hilfsuchend oder ängstlich. Die Antwort kommt prompt: Neinnein, das geht nicht mehr, das wird alles zu viel. Außerdem sind die Kinder schon groß und man muss die Enkel hüten. ^^ Mir kommt der Gedanke, dass es nicht die Jugendlichen sind, die der Gemeinde fehlen, sondern dass der Faden der Tradition irgendwann gerissen ist. Den will aber niemand flicken.

Bei einem Gremientreffen unseres Dekanates berichtete vor einigen Jahren ein Vertreter von Adveniat von seinen Erfahrungen mit Kleinen Christlichen Gemeinschaften. Er erzählte, dies sei eine Organisationsform von Bischöfen ärmerer Länder, die Gemeinschaften in überschaubarer Größe stifteten, so dass Glauben gelebt werden kann. In ihnen ist Glauben und Leben nicht zweierlei. Unser Gremientreffen wurde von weißem Rauch gestört. Wir begaben uns an einen kleinen provisorischen Fernseher in einem Nebenraum und sahen einen uns unbekannten Lateinamerikaner auf den Balkon des Vatikan treten und hörten ihn in seiner Muttersprache Guten Abend sagen. Dann gingen wir wieder zur Tagesordnung über. Wir stellten fest, dass Kleine Christliche Gemeinschaften nichts für uns seien, weil da sowieso keiner mitmacht.

Und jetzt weiß ich auch nicht.

Übrigens: Unter Tradition verstehe ich im Wortsinn, dass wir die Botschaft weitergeben.

Dieses Video kann versöhnen. Momentan aber stehen wir etwas ratlos da oder wir wissen es besser, auf jeden Fall kriegen wir die Sache mit der Vielfalt nicht hin. Ich bin überzeugt, dass wir (alle Getauften) (gerne auch alle, die sich zugehörig fühlen) mit einem Wir-Gefühl, dass nicht an gemeinsamen Veranstaltungen hängt, weiterkämen. Auch ich fühle das Bedrohliche der näherkommenden Wüste, die die schrumpfende Gemeinde auszutrocknen droht. Wenn ich neue Wege gehen möchte, fühlen sich Gemeindemitglieder bedroht. Sie wollen den "See" schützen. Das kann ich gut verstehen. Auch ich brauche Quellen = Orte, an denen ich geborgen bin und mit anderen vertrauten Umgang pflegen kann. Aber ich kann das nicht auf diese Weise. Mir fehlen überzeugende Worte, mir fehlt das richtige Bild, meine Haltung verständlich rüberzubringen, mir wird es zu eng im See, denn der missionarische Auftrag ist meine Berufung.

Dieses Video kann versöhnen, obwohl da steht: "Kirche als Auslaufmodell". Manch einer wird es nicht sehen wollen, weil er Polemik gegen seine kirchliche Beheimatung fürchtet. Aber es geht um ein

auslaufen

Großzügig säen. Viele Menschen beköstigen, obwohl nichts da ist. ... So Vieles hat uns die Tradition mitgegeben als Ermutigung, die Liebe Gottes allen Menschen weitergeben zu können. Ich bin es ja nicht, die das tut. Ich bin nur, um im Bild des Videos zu sprechen, ein Tropfen. Kirche ist ein Modell, dass davon lebt, dass seine Mitglieder ihrer Berufung folgen. Es ist kein Krieg angesagt, wenn die einen den Pfarrsaal pflegen und Konzepte entwickeln, um die Kirche/den Kirchbau zu retten, die anderen aber irgendwo unterwegs sind und niemand so recht weiß, was sie tun. Aber auch das zeigt der Schluß des Videos: Kommunikation ist wichtig. Wir sollten unsere Gemeinschaften, welche Form auch immer sie haben, pflegen. War das nicht schon immer so? Was wäre Thomas Mann ohne Tonio Kröger? Was wäre das Volk Gottes ohne Joseph? Was wär die Wissenschaft ohne Ada Lovelace? Was wäre die Kirche ohne mich? Was wäre ich ohne die Gemeinschaft der Glaubenden? Aber wie ist diese Gemeinschaft erlebbar?

Heute kann man nicht einfach sagen "Kommt und seht". Das haben wir im Studium der Religionspädagogik bereits in den 80igern bemängelt. Karl-Heinz Schmitt war unser Erziehungswissenschaftler. Mit großem Engagement hat er unsere Beobachtungen geschärft und damit auch unsere Bebachtungsgabe. Wir sind nach dem Studium in Gemeinden gegangen, in denen man uns sagte, es werde nur mit Wasser gekocht und mit uns begänne nicht die neue Zeit. Aber Irmgard Pahl hatte uns als Liturgiewisschaftlerin mit ihrer Begeisterung für das II. Vatikanische Konzil angesteckt, so dass die einen den Marsch antraten und für die anderen nur neue Betätigungsfelder in Frage kamen. Und Eugen Drewermann erläuterte, dass es im Eherecht den "Irrtum in der Person" gäbe, was uns neu war. Wir faßten das als übertragbares Bild auf und blieben auf der Hut - wenn auch zuversichtlich.

Niemand wird einem an der Kirche interessierten Menschen sagen: "Komm und schau es dir an." Was kann man sich anschauen? Das Ganze ist groß undunübersichtlich. Man kann aber sagen. "Schau dich in Ruhe um, lass dir Zeit. Ich kann dir gerne zeigen, was mir gefällt. Was dir gut tut, musst du selber rausfinden." So ist das im 21. Jahrhundert. Es gibt keine einfachen Antworten. Das heißt aber auch, dass niemand als esoterischer Spinner gelten kann, der sich hinausstürzt in die Wüste. Wem das so vorkommt, der müsste sich eher fragen, ob er Informationsbedarf hat. Dazu sind Bildungsräume wichtig. Beispielsweise brauchen Erstkommunion-Katechtenrunden nach meiner Erfahrung selten Anweisungen für die Stunden mit den Kindern, sondern Möglichkeiten ihre eigenen Fragen zu stellen. Das muss in Freiheit geschehen und mit Liebe, alles andere wäre Unfug.

Aber wo geh ich nun hin, da es keine Familienkreise bei uns gibt und Kleine Christliche Gemeinschaften nicht von Interesse sind, es nur kfd im Auflösungsprozess und den PEP (Pfarreientwicklungsprozess) und vergleichbare Gremien gibt - und natürlich gewachsene Strukturen, irgendwie dörflich, mir zu eng?

 

"Ich hab kein Problem damit"

Logo des CCC Kongresses 2016: works for me (aber in Spiegelschrift)Dieser Kongreß in Hamburg, da will ich auch noch mal hin in diesem Leben. Dieser Chaos Computer Club, der weit weniger böse ist, als er erscheint, und der mir so oft aus dem Herzen spricht. Das Motto des "Zwischen den Jahren"-Kongresses ist eben nicht "zwischen den Jahren", sondern sinngemäß: "bei mir läuft 's". Dieser Spruch beendet ein Beratungsgespräch, weil der Ratsuchende nach etwas verlangt, das nicht verstanden wird und/oder nicht gegeben werden will und/oder nach zu viel Arbeit aussieht. Wie oft ist es auch bei uns in der Kirche so. "Sollen die Weihnachtskirchgänger doch gucken, wie sie mit der Liturgie klarkommen." Die Chaosclubber haben ihr Anliegen herrlich im Design umgesetzt. Aber jetzt nochmal zur Kirche:

Wir wurtschteln .... neinneinnein, sehen wir es mal so: wir organisieren unsere Gemeinden. Dabei halten wir uns an Regeln, gewöhnen uns an manches, machen es uns nicht leicht und sind irgendwann in ihr Zuhause oder auch nicht. Jugendliche fordern in der Firmvorbereitung schon gar nichts mehr. Die pastoralen Kräften haben das Disziplinieren gelernt. Hauptschüler bleiben weg. Gymnasiasten können den Code lesen und bedienen ihn.

Ja und ?

Das ist nicht im Sinne des Erfinders. Statt unsere Pfründe ... pardon, ... ich meine: statt sich um die Liegenschaften, das Personal und das Sichern von Geldern zu kümmern (was wir nicht lassen sollten), sollten wir uns um die Armen kümmern. Der Papst frühstückt an seinem Geburtstag mit Obdachlosen. So sieht es auch. Er geht aber auch vielen auf den Keks.

Mir gefällt es so. So soll es bleiben. Warum wir immer weniger werden, weiß ich auch nicht.

Einige, die auch nicht schlauer sind als du und ich, verdienen sich grad eine goldene Nase mit dem Veröffentlichen von Literatur zum Thema Sprache der Kirche. Es ist bei weitem nicht damit getan, einige Texte in Leichter Sprache zur Verfügung zu stellen. Das ist ja auch nur so eine Mode. Mit Blick auf das IndieWeb formuliere ich meinen Status Quo:

  • Sei dir deines Glaubens bewußt.
  • Passe dich nicht an, sondern bleib im Gespräch. Sei mutig.
  • Richte dich auf Gott aus, nicht nach einem Prinzip oder einem Konzept.
  • Wenn du doch an Gott glaubst, warum vertraust du Gott dann nicht?
  • Bring deinen Glauben in deine Sprache.
  • Höre zu, bevor du Antworten gibst oder eine Stellungnahme formulierst.
  • Sei ein Teil deiner Kirche. Gestalte sie mit. Auch gegen Widerstände. Du bist berufen, da du getauft bist (Martin Luther!).
  • Pflege die Gemeinschaft mit anderen Begeisterten.

 

 

 

Antworten in 140 Zeichen

Es sieht so aus, als dürfe es auf Terror, überhaupt auf alles, was nicht sofort einsichtig erscheint, nur kurze, knappe, klare Antworten geben. Der von Pierre Cardijn salonfähig gemachte Dreischritt

sehen, urteilen, handeln

dauert Vielen zu lang. Eine hilfreiche PDF-Datei, die grad mal 16 Seiten umfasst, dürfte für manche Mitbürger und Mitbürgerinnen schon zu lang sein. Ratzfatz muss es gehen, denn im Grunde weiß doch jeder bereits, ohne einmal hinsehen zu müssen, wo es langzugehen hat. Warum sollte er oder sie sich also mit etwas befassen, was nicht bereits nach 140 Zeichen einleuchtet.

Im Internet finden wilde und sehr bösartige Schlachten um Meinungen statt. In unserer Kirche sind wir zivilisierter. Da wird auch schonmal jemand einfach totgeschwiegen, Informationen werden zurückgehalten oder erst gar nicht weitergegeben. Warum auch? Man muss ja das Eigene schützen.
In manchen Sitzungen wird schnell das Sehen übersprungen. Schade. Chance verpasst.

Manchmal muss man ein Bild einfügen, damit die 140-Zeichen-Regel umgangen werden kann. Aktuell ist es ein Kind in einer Futterkrippe, im Stroh, ohne Unterkunft, nur bemerkt vom Himmel und ein paar Hirten. Schlecht eizufügen in unsere Gewohnheiten. Worauf kommt es an? Die Flüchtlinge haben mich in diesem Jahr schwer erschüttert: Ich habe begonnen, Überflüssiges aus meiner Wohnung zu entsorgen. Was wäre, wenn ich von jetzt auf gleich aus dem Haus und weg müsste? Vieles habe ich bereits entsorgen können, aber einfach ist es nicht. Wohin mit dem Müll? In den Ecken und in Kartons befindet sich viel Sondermüll, der nicht in den Restmüll gehört. Ich habe kein Auto. Will auch keines haben. Tiny House wär schön.

Es geht um einen strengen Blick auf die Situation. Was will ich eigentlich? Was ist mir wichtig?

Im Internet finde ich Menschen, die über alternative Lebensweisen, Kommunikation und moderne Formen des Lernens nachdenken und all dies ausprobieren. Wir treffen uns in Cafés und bei BarCamps. Es werden Genossenschaften und e.V.s gegründet. Es gibt mehr Mitte, mehr Gemeinsamkeit unter denen, die ihre Begeisterung formulieren können. Diese Menschen können zuhören. Wir lernen voneinander. Es gibt flache Hierarchien, wenn etwas für eine große Menge Menschen organisiert werden soll. Ein Punker, mit dem ich per Facebook-Messenger über ein Ladenlokal disputiere, in dem ein veganes Restaurant und mehr untergebracht werden soll, bittet um Verständnis, dass er Punker ist. Aber ich solle keine Angst haben, sie seien eine soziale Bewegung. Woraufhin ich gestehe, katholisch zu sein, aber dass er keine Sorge haben muss, wir kämen schon klar miteinander. Damit war das Thema ausgehandelt und wir wandten uns wieder dem Ladenlokal zu.