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Wieder was gelernt: Nicht zu viele Gedanken machen, kein Kopfkino, kommt eh anders

Es gibt Verse in der Bibel, die ich nicht verstehe. Aber im Laufe meiner zigjährigen Lerngeschichte, konnten einige Weisheiten der Heiligen Schrift in meinem Leben, hm, ich würde sagen: materialisieren.

Zum Beispiel

Macht euch keine Sorgen, ob ihr das Richtige sagen werdet. Übt nicht für eure Verteidigung. Der Heilige Geist wird durch euch sprechen.

Die Geschichte dahinter

Vor vielen Jahren zerbrach eine Freundschaft. Das hätte nicht passieren dürfen. Es gab Gespräche, aber nichts half. Dann sahen wir uns Jahrzehnte nicht. Aber weil Freundschaft wie Familie ist und nicht kaputt gehen kann von meiner Seite, habe ich immer wieder darüber nachgedacht, wie eine zufällige Begegnung wohl ausgehen würde. Was würde ich empfinden und was würde ich sagen? Was würde ich sehen und hören? Wie könnte ich richtig reagieren? Ich stellte mir vor, dass Wut und Hilflosigkeit die Begegnung dominieren würden.

Die Lehre

Dann kam der Tag der zufälligen Begegnung. Auf der Straße. Augenblicklich und ohne Worte.

Mir war klar, dass ich wie gelähmt sein würde. Aber so war es nicht. Ich setzte meinen Weg fort und spürte aus meinem tiefen Inneren ( das ich nicht analysieren und nicht steuern kann ) große Dankbarkeit aufsteigen. Ich war nicht zu Tränen gerührt, ich war nicht handlungsunfähig.

Es war gut. Wir hatten eine gute Zeit. Und es war gut, dass diese Enttäuschung früh kam. In viele Beziehungs-Fallen, in die andere tappten, bin ich nicht gegangen. Für mein ganzes Leben hatte ich gelernt, die Lüge im Ausdruck meines Gegenüber zu erkennen. Es liegt nicht an mit, zu urteilen. Aber ich kann mich schützen.

Und ich bin Dankbarkeit für die Erfahrung gelungener Freundschaft, auch wenn sie sich letztlich als kaputt erweisen musste. Eine Zeitlang konnte ich daraus Kreativität und Energie schöpfen.

Der Rest

Es gibt noch viele Jahre, in denen ich mit vielen Menschen klar kommen muss. Mein Vertrauen ist erschüttert, aber offensichtlich nicht tief genug. Ich kann mich auf etwas verlassen, dass so tief in mir grundgelegt ist, dass es nicht zerstört werden kann. Manche mögen das seltsam finden. Aber es ist ja meine Erfahrung und ich spreche nur für mich.

Die Heilige Schrift

Matthäus 10, 5 - 42

Jesus sendet seine Jünger aus. Sie sollen sich keine Sorgen machen. Das Ganze liest sich blauäugig und die Jünger sind keine Helden. Wir gehen heute mit der Kirchenkrise in unseren Pfarreien und Gemeinden und Seelsorgeeinheiten und Pfarrverbünden ganz geerdet um. Die Entscheidungsträger in den Gremien können nicht an eine Kraft jenseits des Geldes glauben. Den Satz "Ohne Geld geht gar nichts" hören wir öfter als ein Wort von Jesus. Aber ich verlasse mich lieber auch den Heiligen Geist.

Das Ringen um die richtigen Entscheidungen in der Kirchenkrise

Zu wenig Gläubige, zu wenig Seelsorger, zu wenig Berufungen, zu wenig Geld. Eins bedingt das andere. Zu wenig Gebet und zu viel Lagerbildung. Dann kommt es zu solchen Szenarien:

https://www.katholisch.de/artikel/23679-hallermann-gemeinden-werden-zu-sehr-wie-unternehmen-betracht...

https://www.katholisch.de/artikel/23703-die-glaeubigen-sind-nicht-nur-theologische-leistungsempfaeng...

Aber das bedarf keiner Antwort. Wir debattieren und diskutieren. Wir werden Wege finden, die Kirche wird es auch in 100 Jahren noch geben. Nur wird sie sicherlich völlig anders sein als heute. Und wer den Sinn der Sache ausblendet ist abgemeldet. Und damit meine ich nicht die Armen. Ernsthaft: hier werden Sie keine Antworten finden. Nur meine ganz persönlichen Lebenserfahrungen, die mich prägen. Es ist ja ein öffentliches Tagebuch. Zu diesen Lebenserfahrungen gehört, dass ich nicht nur Mitglied der katholischen Kirche bin, sondern das Bistum Essen meine Arbeitgeberin ist. Ich muss Dienstanweisungen Folge leisten. Und ich darf davon ausgehen, dass wir Schwestern und Brüder sind. Wenn wir, wie es im Bistum Trier geschieht, die Hierarchie zur Hilfe nehmen müssen, um unser Recht durchsetzen zu können, ist es schwer einzusehen, wo wir da noch als Volk Gottes unterwegs sind. Die Überschrift des Artikels scheint auf Unternehmensstrukturen hinzuweisen. Aber es geht darum, dass wir in den größer werdenden Pfarreien, Gemeinden, Seelsorgeeinheiten, Pfarrverbünden, ... den Bezug zueinander verlieren und die Hirten in ihrer Funktion nicht mehr handlungsfähig sind. Das lässt sich imho nicht mit Paragraphen lösen. Da müssen wir schon den Blick auf die Menschen, auf uns, auf veränderte Lebensbedingungen richten und möglicherweise die verstopften Ohren (die wir abdichten, damit nicht zu viel in uns dringt und wir in Ruhe arbeiten können) öffnen für ... . Sie wissen schon.

 

 

 

Der Synodale Weg : Wir haben ein Logo und ein Netzwerk einiger Generalvikare

Wir haben Pluralität, auch in der Kirche.

Ein Regensburger Bischof zeigt sich irritiert (das bescheuertste Wort, wenn es um Streit geht, um Wut und Zorn und Fassungslosigkeit, die nicht zugegeben werden kann, weil wir ja höflich sind), dass der Ruhrbischof die Weihe von Frauen nicht für unmöglich hält. Durch "die Medien" (auch so ein Containerwort) wird daraus stille Post. In Wirklich hat der Ruhrbischof gesagt, es sei in unserer Zeit nicht mehr zu vermitteln, dass Chromosomen den Unterschied machten. Aber auch das hat er nicht gesagt. Lesen Sie selbst. Es ist ein Artikel auf katholisch.de, die es immer wieder in die Schlagzeilen schaffen.

Wir haben ein Logo, jetzt kann der synodale Prozess beginnen. Rand eines Kreuzes, unten links mit blau beginnend die Regenbogenfarben, der rechte Kreuzbalken hat die Form eines Wegweiser, rechts dadrunter steht: Der Synodale Weg.Während es in den oberen Etagen im Karton rumpelt, retten aller Orten Gemeinden ihre Pfründe bzw. sehen ihre Felle davonschwimmen. Es ist zum Mäusemelken. Als hätte niemand von denen jemals von Veränderung gehört geschweige denn vom Zug des Volkes Israel durch die Wüste gelesen, die doch nochmal zurück in die Wüste mussten, weil sie Gott nicht zutrauten (und sich selbst schon gar nicht), dass er sie ins gelobte Land führt, in denen mächtige Völker mit Waffen lebten, Riesen. Aber auch das können Sie gerne selber lesen. Sie wissen ja, wo es steht.

Der Synodale Weg erhält Rückenwind von einige Generalvikaren (also würde man im Boot sitzend ins Segel pusten).

Kennen Sie eigentlich The Women The Vatican Could Not Silence? You should not miss this. It takes a long time, it is not just a clip. Listen and think it over.

 

Diversität in Finnland im Sommer 1828

Zitat aus dem Buch "Der Wanderer" von Elias Lönnrot

"Und dergleichen Unterschiede könnte man in Menge sammeln, da beinah jedes Kirchspiel seine Eigentümlichkeiten nicht nur in der Aussprache, sondern auch in der Benennung verschiedener Gegenstände hat. So antwortete mir z.B. ein Savoländer Bauer auf meine Frage, wie er das Tal nenne, durch das wir gerade gingen; er sagte: "In unserem Dorf nennen wir es noro, aber in einem anderen Dorf, das drei Viertelmeilen von unserem Dorf liegt, sagen sie notko, in einem Nachbardorf in der Gegenrichtung sagen sie alanko oder alainen maa, und manche sagen aaro dazu." Ich fragte weiterhin, ob sie nicht bisweilen Schwierigkeiten hätten, einander zu verstehen, wenn die Bezeichnungen derart variieren; er antwortete, dass jedes Kind auch die anderen Benennungen kenne und verstehe, auch wenn man seine eigenen behalte und benutze."

Leipzig, 1991, S. 98

ISBN 3-7350-0047-9 

 

Ein sehr alter Mann

Kurz vor Abfahrt erscheint ein sehr alter Mann an der Haltestelle. Seine schlichte Kleidung hat schöne Farben, ohne bunt zu sein. Er trägt einen verblassten Rucksack. Lang und dünn ist er. Und froh. Warum nur? Zwischen all den schönen jungen Menschen? Er sieht schlecht und trägt Hörgeräte. Er läuft ein wenig staksig. Wie alle steigt er vorne ein, um sein Ticket zu zeigen, und bittet um etwas, das ich nicht hören kann. Er setzt sich in die Reihe vor mich, nimmt behutsam den Rucksack auf seinen Schoß. Wir fahren los. In einer Plastikhülle in seiner Hand ist ein Gedicht zu sehen. Ich kann es leider nicht lesen, denn er hat sie schon umgedreht. Und nun sehe ich, ganz kurz nur, zwei Menschen im Brustportrait. Das ist wohl er. Und seine Frau? Wir fahren über die Brücke, die im kommenden Jahr komplett gesperrt sein wird, weil sie renovierungsbedürftig ist. Zu viele schwerer werdende Fahrzeuge nutzen sie, weil man so schneller in den Stadtteil kommt als über die Autobahn. Bald werden wir Umwege fahren müssen. Der alte Mann steht auf. Aber hier ist doch keine Haltstelle? Oder zumindest sollte unser Bus hier nicht halten. Der Bus hält aber. Die Türen öffnen sich. Der Mann blickt nach vorne und dankt. Dann steigt er vorsichtig aus. Die Türen schließen und wir fahren weiter. Der alte Mann blickt sich um, wir lächeln einander zu und ich denke, dass es schön sein wird im Alter.

 

Der künstliche Kollege

Neulich ist es rausgekommen: Der Kollege, von dem ich hier immer berichte, den gibt es gar nicht. Er ist eine Kunstfigur. Stimmt ja auch: Ein Mensch alleine kann gar nicht so dämlich sein.

Nun, dieser Kollege also qutascht grundsätzlich in meine Wortbeiträge rein. Das wird immer unerträglicher. Ich scheue mich, ihn zur Rede zu stellen, weil seine Reaktion berrechenbar ist: Betroffenheit und "Laß uns drüber sprechen." Dann werden wir da sitzen und er wird mir erklären, warum er da gar nicht anders kann, als reinzugrätschen. Solange wir in der katholischen Kirche keine Gleichheit aller Menschen haben, wird das auch so bleiben. "Also!" ruft der Kollege empört: "Wir haben vor Gott alle die gleiche Würde. Du wirst doch zugeben, dass nicht alle gleich sind. Es gibt eben Menschen, die mehr Verantwortung haben und andere haben andere Aufgaben." So ist das. Und das wird immer schlimmer, denn an meinem neuen Wohnort, in dem Wohnprojekt Beginenhof, üben wir gewaltfreie Kommunikation. *zähneknirsch* Das ist wohltuend. Wir leben nicht im Paradies, aber wir reflektieren unser Tun und Reden. Und dann muss ich wieder hinaus in die Welt, die im beruflichen Alltag doch eigentlich ein Bild der Hoffnung sein sollte. Immerhin sind wir Christen. Und Christinnen.

Beschlagenes Fenster. Von außen presst eine Frau dagegen.

Photo by Priscilla Du Preez on Unsplash

Ich weiß, ich sollte etwas daraus lernen. Aber ich komm nicht drauf.

Eine Zeitlang bin ich immer wieder auf die Themen zurückgekommen, die ich angeschnitten hatte und die einfach abgeblockt wurden. Aber dann ist Schweigen in der Runde. Der Kollege guckt anstrengend auf die Tischplatte. Alle anderen gucken ausdruckslos vor sich hin. Der Chef ist verärgert. Aber er hat eine Schulung gemacht. Darum kommt er 15 Minuten später auf meinen Beitrag zurück und spricht ein paar verbindliche Worte. Das macht es nicht besser.

Ich hab aber auch Ideen (Betonung auf hab). Zum Beispiel komme ich immer wieder darauf zurück, dass wir nur 5 % der Gemeinde bespielen. Die meisten Menschen kommen einfach nicht in die Gemeinde. "Ja und?", ruft der Kollege und schüttelt verärgert den Kopf. "Was willst du denn jetzt schon wieder? Willst du die Welt retten?" Die anderen Kollegen sagen nichts. Und ich denke: Das hat jetzt irgendwas mit gewaltfreier Kommunikation zu tun. Aber ich komm nicht drauf.

 

Befreite Pflanzen

Nicht nur ich hab ein neues Zuhause, auch meine Pflanzen haben mehr Luft, Sonne und Entfaltungsmöglichkeiten. Das gefällt nicht jedem Kaktus. Insbesondere die Pflanzen, die zu zweit in einem Topf leben, verändern ihr Verhalten. Beispielsweise ein Kaktus, der in der Wohnung herrliche Luftwurzeln hatte, der verliert sein Grün. Dafür bildet die Tomatenpflanze, die mit einer Avocado in einem Topf wächst, Blüten. Eine schräg wachsende Palme, quasi der "schiefe Turm" im Vorgarten, steht grad wackelig im Wind. Heute ist es sehr stürmisch. Da sie hoch wächst und einen starken Stamm hat, musste ich den Topf einige Male aufrichten. Die Palme hatte ich vor 10 Jahren vom Müll gefischt. Ein Nachbar wollte sie wegwerfen, weil sie, Sie haben es ja gelesen, so schräg sei.

Meine Vormieterin hat mir zwei rechteckige Kübel mit Tulpen, Rosmarin und allerhand anderem Grün überlassen und einen Topf mit einer Malve, die direkt an der Hauswand steht. Die alte Dame hätte heute Geburtstag gehabt. Eine Nachbarin und ich sind auf den Friedhof gefahren und haben Efeu und noch was, was ich mit Namen nicht kenne, auf das Grab gesetzt. Außerdem haben wir ein Geheimnis platziert, das in den nächsten Tagen auch alle anderen Beginen erfahren werden.

Bis die Tage kürzer werden, wird im Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer Platz für dünnhäutige Pflanzen sein, die wie ich im Schutz von 4 Wänden überwintern müssen. Bis dahin sind alle Kartons ausgepackt, entsorgt oder zurück- oder weitergegeben. Ich liebe den Parkettboden in meinem neuen Zuhause. Da passen skandinavische Flickenteppiche super drauf. Und darauf passen hervorragend kleine fahrbare Holzuntersetzer für Pflanzenkübel. Bis dahin haben die Kürbiskernpflanzen ihr Leben ausgehaucht und möglicherweise eine Ernte ermöglicht. Das wäre nix für den Balkon. Da hatten 4 verschiedengroße Pflanzen bereits allen freien Raum eingenommen. Hier sind die kleinen Pflanzen in den kleinen Töpfchen ein bisschen zurückhaltend, aber die beiden großen Töpfe zeigen bereits Ansätze von Kürbispflanzen.

P.S.: Wer braucht Bilder, wenn es Bildbeschreibungen gibt ;-) was zu erzählen gibt.

 

Die Satten hungrig machen

In der Tageszeitung einer Mediengruppe konnte man heute im Regionalteil über die Renovierung einer Bäckerei lesen. Zwei Aussagen finde ich bemerkenswert:

Wir müssen die Satten hungrig machen

Der Chef der Traditionsbäckerei stellte fest, dass weniger Brot gegessen wird. Er meinte, sie müssten die Satten hungrig machen. Da merkt die Religionspädagogin in mir auf. Zum Einen werden Waren geschickt angeboten. Es geht um den Gewinn, nicht um das, was der Mensch braucht. Was für einen Hunger haben wir denn? Der Kaufmann bietet seine Waren an und will sie verkaufen. Ihn interessiert doch gar nicht, ob er seinem Kunden eine Freude damit macht oder ob der Kunde anschließend zufrieden ist. Die Feststellung finde ich zutreffend: Wenn er mehr Gewinn machen will, muss sowas wie Geschmacksverstärker in die Sache. Der Kunde soll mehr essen, als er zum Leben braucht. Zum Anderen ist da der Kunde, der sich gern mal fragen darf:

Hab ich Hunger?

Wonach hab ich Hunger? Oder ist dieses Gefühl ein ganz anderes? Müdigkeit? Traurigkeit? Sehnsucht? Es ist so kompliziert. Da ess ich doch lieber ein Teilchen und trinke einen Milchshake aus dem Kühlfach dazu. Alles überzuckert und für ein paar Minuten geht es mir besser. Aber dann kommt dieses Gefühl wieder, das kein Hunger nach Essen ist. Die Mühe, den Hunger seiner Kunden ernst zu nehmen, macht der Kaufmann sich nicht. Er kann ja auch nur Backwaren verkaufen. Für alles andere ist er nicht zuständig. Für einen Teil des Hungers ist die Kirche zuständig. Aber die kümmert sich nur, wenn der Kunde "in den Laden" kommt, sich anständig benimmt, nicht zu laut ist ... und so komme ich zur zweiten bemerkenswerten Aussage:

Hygge statt Industriestyle

Wie soll der Laden nach der Renovierung aussehen? Industriestyle würde ja zu unserer Gegend passen. Aber man entscheid sich für das dänische Hygge, über das man ruhig lästern darf, aber wir haben ja auch verpasst "the real german Gemutlichkeit" zur Marke zu machen. Nun bin ich gespannt, wie der Laden eingerichtet sein wird. Ich stelle ihn mir mit Sitzgelegenheiten vor, in denen man gerne bleibt. So wie ich mir meine Kirche wünsche. Ein Ort zum Bleiben.

Der Bäcker

Das Handwerk.

Der Traditionsbäcker, wie er in dem Artikel genannt wird, hat offenbar was über Marketing gelernt. Dabei war seine Bäckerei immer schon der Ort, an den Menschen gerne gingen, weil seine Ware gut ist und seine Fachverkäuferinnen freundlich und geschult. Das wird so bleiben.

Quelle: https://www.wp.de/staedte/herdecke-wetter/herdecker-traditionsbaecker-modernisiert-in-der-fussgaenge...

 

"Wir sind nur Gast auf Erden ... " - Kisten ein- und auspacken

Jetzt bin ich im Beginenhof angekommen. Meine Aufmerksamkeit gilt dem Vorgarten. Er gibt mir sofort viel zurück mit Farbe und Wachstum. Da die Sonne mehr als sticht, sind alle Rolläden unten und ich kann in Ruhe Kartons auspacken. Derer sind viele. Es sind so viele, wie ich eingepackt habe und dafür hatte ich mir ein halbes Jahr genommen. Das Solarradio steht an der Tür zum Vorgarten und spielt Klassik. Eine Patin habe ich hier auch. Sie hilft mir, mich einzugewöhnen und die Dinge zu erfahren, die sich nicht von selber erschließen.

Das Leben ist hier anders und ich merke, wie versaut ich bereits bin, wenn ich vermute, dass ich schon was falsch gemacht haben könnte. Aber hier sind alle wie sie wollen und wissen das offensichtlich auch. Das hier ist nicht das Paradies. Wir haben eine Kirche, die wir uns nicht leisten können und hören ständig das Rauschen der Autobahn. Aber wir sehen einander. Das ist anders als anderswo. Ich erfahre, dass die Werke der Barmherzigkeit der rote Faden des Beginenlebens sind. Auf die Frage in die Runde, was denn das Ziel dieser Gemeinschaft sei (Weil mir bis dato niemand einen Haufen Aufgaben auf die Füße geworfen hat, wie ich es aus der Gemeinde gewohnt bin. Es hat mich auch niemand angemault, weil ich nicht ausgesprochene Erwartungen nicht erfülle. Niemand drängt.), sagt Eine:

Wir suchen Gott.

Mehr wird nicht gesagt. Und nach einer kurzen Atempause geht das Gespräch weiter. Es geht um Gartenpflege im Monstersommer, Putzen, Öffentlichkeitsarbeit, ... . Niemand scheint es für nötig zu halten, mir eine Satzung in die Hand zu drücken. Wir suchen Gott. Ich bin beeindruckt.

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Beginen heute

http://beginenhof-bochum.de/

https://dachverband-der-beginen.de/

7 Werke der Barmherzigkeit für Thüringen

Einem Menschen sagen

  • Du gehörst dazu.
  • Ich höre dir zu.
  • Ich rede gut über dich.
  • Ich gehe ein Stück mit dir.
  • Ich teile mit dir.
  • Ich besuche dich.
  • Ich bete für dich.

https://www.clemensschwestern.de/downloads/Broschuere_Ausstellung.pdf