am Samstag, dem 23. Mai 1959, um 15 Uhr an der Kath. Kirche in Volmarstein
# Weihe der Glocken
*** Maria *** Augustinus *** Monika ***
Gegossen beim Bochumer Verein mit einem Durchmesser von 1110, 930 und 820 mm, einem Gewicht von 520, 280 und 200 kg und den Tönen g', B' und c''.
Durch die Weihe wird die Glocke vom Fluch der über der ganzen Natur liegt, befreit und, in den Erlösungssegen eingetaucht, Werkzeug und Mittel der Gnade. Sie wird Stimme Gottes, Stimme Christi und Mittel der Gnade. Daher ist die Glockenweihe besonders feierlich!
Im Auftrag seiner Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischof Franz von Essen nimmt H.H. Dechant Lüttecke aus Schwelm die heilige Handlung vor. Die Zeremonien nehmen folgenden Verlauf:
### I. Einleitung: Das große Kyrie.
Der Dechant betet sieben Bußpsalmen! Die Gemeinde ruft zum Hl. Geist mit dem Lied: Komm Schöpfer Geist (SC 261). Es folgt eine Ansprache!
### II. Vorbereitende Weihen.
Zur Weihe von Salz und Wasser singt der Chor das Kyrie eleison von Antoni Lotti.
### III. Glockentaufe.
Zur Waschung der Glocken singt die Gemeinde auf die Melodie "Sei gegrüßt o Born der Gnade" folgendes Lied (von Heinrich Driller):
1. Seid gegrüßt, ihr Glocken heute, die so lang von uns ersehnt. Bald wird klingen das Geläute, das den Gottesdienst verschönt. Seid willkommen der Gemeinde, die euch Gott dem Herrn geschenkt, und trotz aller Glaubensfeinde mit dem Herzen an euch hängt.
2. Lasset uns euch heute weihen, die im Festesschmuck wir sehen. Vater schau auf unsre Reihen! höre unser kindlich Flehn! Komm herab mit deiner Gnade, Jesus, Heiland, Gottessohn. Führer auf des Heiles Pfade, segne du der Glocken Ton!
3. Und du Spender allen Lebens, Heilger Geist, wir bitten dich, laß sie läuten nicht vergebens; zeig dich ihnen gnädiglich! Dir zum Lobe, dir zur Ehre, Heiligste Dreifaltigkeit, daß dein Ruhm sich stets vermehre, regen sie sich alle Zeit!
4. Doch auch zu der Menschen Heile öffne ihren Mund aus Erz. Ihre Liebe mit uns teile, Freud und Leid, bis tief ins Herz. Laß die Frommen sich erfreuen, mit den Klängen voll und rein. Ihnen Herz und Sinn erneuen, daß sie allzeit glücklich sein!
5. Auch die Sünder laß sie mahnen mit den Tönen ernst und lind; daß verlassen sie die Bahnen, die nur ihr Verderben sind. Selbst den Toten das Geleite geben sie zur letzten Ruh, wenn wir wandern in die Weite, unsrer ewgen Heimat zu.
6. Nur des Brandes wilde Lohe, die entsetzt ein jeder scheut, niemals unsern Glocken drohe, wandle nie ihr fromm Geläut. Halt des Aufruhrs und des Krieges Schrecken ihren Tönen fern, denn wir hören nur ihr liebes, friedliches Geläute gern.
7. So begleitet uns durchs Leben, traute Glocken euer Klang. Gebe Gott euch seinen Segen, und wir alle unsern Dank. Tönet freudig viele Jahre weit hinaus in alle Welt. Und vor Unheil euch bewahre, der den Erdkreis uns erhält!
Dann singt die Gemeinde das Lied "Lobet den Herren" (S. 72).
### IV. Glockensalbung
Die Glocken werden mit Krankenöl und Chrisam gesalbt.
### V. Glockenberäucherung
Rauchschalen mit Thymian, Weihrauch und Myrrhe werden unter die Glocken gestellt. Die Salbung machte zur Stimme Gottes in der Kirche, die Beräucherung deutet auf die Gnadenmitteilung, auf das Ausströmen von Segen und Heiligkeit hin.
### VI. Evangelium
Nach dem Hören des Gotteswortes singt die Gemeinde das schlesische Marienlied "Über die Berge schallt":
1. Über die Berge schallt, lieblich durch Flur und Wald, Glöcklein, den Gruß! Bringe der Mutter mein über der Sterne Schein auch meinen Gruß!
2. Ja, sie ist gnadenvoll; Himmel und Erde soll danken dem Herrn. Will auch ihr Glöcklein sein, ihr mich zum Dienste weihn nahe und fern.
3. Wie du gesegnet bist, ganz unaussprechlich ist, Mutter, dein Kind! Selig dein heilger Leib, selger, denn je ein Weib, du ohne Sünd.
4. Gott der Allmächtige, ewig Dreieinigkeit, er ist mit dir. Himmlische Königin, sei unsre Mittlerin, sei auch mit mir.
5. Lüftchen, so milde weht, trage mein still Gebet himmelwärts fort! Steh mir, Maria, bei, lebend und sterbend sei Schirm mir und Hort!
6. Glöcklein so hell und rein, läut mich zum Himmel ein, wie jetzt zur Ruh! Und wie ich grüße dich, grüße, o Mutter, mich dann einst auch du.