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Vom linken Niederrhein ins Ruhrbistum
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Lassen Sie uns den Paternalismus abschaffen

Das Wort Paternalismus ist mir in den letzten Jahren vermehrt durch Mitarbeitende in der Behindertenhiilfe zu Ohren gekommen, die in Weiterbildungen davon erfahren haben. In diesem Artikel soll es um Paternalismus in der katholischen Kirche gehen. Man sollte meinen, er gehöre dahin. Aber das widerspricht der Taufberufung.

Jedes Wochenende das Kneipperlebnis geistlicher Art. Ein Guß von stockkonservativ und mitnichten am Dialog interessiert und ein weiterer Guß von weltbewegt und den Armen zugewandten Experten des Christentums. In unserer Pfarrei gibt es mehr Gemeinden als Priester im Amt, also reisen ein Student, 3 Pensionierte, ein Pfarrer und ein Pastor umher. Jede Gemeinde hört am Sonntag eine Predigt, die von persönlichen Erfahrungen geprägt ist. Ein Diskurs findet nicht statt.

Der Laie, der die Situation in seinem Sinne ausnutzt

Wir haben vor Ort einen Priester, der an Gott so sehr glaubt und auf Gott vertraut, dass er Konzepte für überflüssig hält. Es gibt einen runden Tisch, an dem Aktive der Gemeinde Dinge beraten wie das Pfarrfest und die Fronleichmansprozession. Wenn man auf kurzem Weg was erreichen will, geht man einfach zum Pastor. Er sagt immer ja. So fand ich am vergangenen Sonntag Flugblätter von Kirche in Not, in denen die Anerkennung von Meðugorje angekündigt wird, nebst einem Flyer, der die Abläufe vor der Kirche in Meðugorje erklärt und Bilder der Menschen zeigt, die die Erscheinungen gesehen haben. Die Faltblätter werden so wenig mitgenommen wie andere Faltblätter. Ein bisschen sauer wurde ich schon, als ich kleine Medaillen für Kinder sah. Sie sind in einer Plastikhülle, in der sich ein kleiner Zettel befindet, mit dem die Kinder zu einem bestimmten Verhalten aufgefordert werden. Auf der anderen Seite des Zettels ist ein Zitat der Marienerscheinung, die sagt, wird würden vor Glück weinen, wenn wir wüssten, was sie alles für uns tun kann.

Im Grunde habe ich nichts dagegen, dass jeder Mensch den Weg zu Gott sucht und findet, der angemessen und zielführend ist. Aber ich habe etwas dagegen, wenn man anderen Menschen sagt, was sie zu tun haben.

Wer das Mikro hat, hat die Macht

Jeder Priester, der in unserer Gemeinde zelebriert, tut das so, wie es ihm richtig erscheint. Am vergangenen Sonntag sagte ein Priester in seiner Predigt, die Kirche stünde auf drei Säulen: Martyria, Eucharistia und Diakonia. Genau da liegt das Problem: Wir focussieren unsere Gottesdienste auf die Eucharistiefeier. Alles andere ist zweitrangig. Der Predigende berichtete von seiner aktuellen Lektüre: einem dreibändigen Werk von Eugen Drewermann, der im liberalen Kapitalismus das Übel unserer Zeit sehe. Selbstredend gab es anschließend verhaltenen Applaus, denn wir haben schon ganz andere Predigten gehört und waren dankbar, dass es so glimpflich abging.

Im Grunde ist nichts dagegen zu sagen, dass einer von dem redet, was ihn bewegt. Aber es ist nicht hilfreich, wenn der Priester der väterliche Leiter des Ganzen bleibt, der immer Recht hat und die Anliegen der Gemeindemitglieder vor lauter Arbeit nicht mehr im Sinn haben kann. Außerdem wird es Zeit, dass wir Wege finden, auf offensichtliche Fehler in dem, was Paternatilsten verkünden, aufmerksam zu machen. Noch besser wäre ein prozessorientierter Diskurs.

Taufberufung und Gremien der Zusammenarbeit

Zu Beginn der Pfarrgemeinderäte in Deutschland waren diese laut Satzung reine Beratungsgremien für den Pfarrer. Seit jener Zeit verlief die Entwicklung unertschiedlich. Die eine Gemeinde wurde von ihrem Pfarrer an der kurzen Leine gehalten, indem Geld für alles Wichtige da war und über Zusammenhänge (Entscheidungswege, Verantwortlichkeiten, Mitwirkungsmöglichkeiten) nicht informiert wurde. Die andere Gemeinde machte ihr Ding und ließ den Pfarrer einen guten Mann sein, musste aber die Scherben ihrer Arbeit mit dem neuen Pfarrer einsammeln, weil der das Ganze anders interpretierte als sein Vorgänger.

Heute wird an manchen Orten wieder mehr über Taufberufung geredet. Es gibt keine höhere Würde als die der Taufberufung. Es gibt unterschiedliche Gnadengaben, die alle zum Aufbau der Kirche/Pfarrei/Gemeinde dienen.

 

An Introduction to Fresh Expressions of Church from The Diocese of St Albans on Vimeo.

In einer unserer Gemeinden wurde ein Tag der Gemeinde begangen. Kein Priester konnte daran teilnehmen. Trotzdem wurde an einem für alle Mitwirkenden wohltuenden Tag mit Gebet, gemeinsamen Zeiten und Workshops das Fehlen eines Pastors bedauert. Kein Wort über die anwesenden und mitwirkenden Laien im kirchlichen Dienst. Immerhin brachte der Arbeitskreis, der diesen Tag geplant und durchgeführt hatte, sich zur Sprache. Ich wünsche den nichtberuflich tätigen Laien ein starken Bewusstsein für ihre Taufberufung und den Wert ihrer Tuns. Und es ist mir ein Anliegen, dass das Reden über die Umstrukturierung unserer Kirche in Respekt und Nächstenliebe stattfindet. Gut, dass da bereits einige unterwegs sind, auf die man weisen kann, mit denen man sich vernetzen kann.

 

Warum schließen Sie Ihre Wohnung ab, wenn Sie nichts zu verbergen haben?

Nicht Paranoia. Nur ein ganz normaler demokratischer Vorgang, weil wir politische Menschen sind sein sollten.

Es gibt nichts umsonst. Lassen Sie sich nicht hinters Licht führen. Sie bezahlen die schönen Apps mit ihren Daten.

Andererseits sind da die vielen engagierten Menschen, die ihr Wissen teilen, weil Freiheit ihnen wichtig ist. Die gibt es. Man kann sie finden. Sie lassen sich finden.

NOTHING TO HIDE Trailer (German) from NOTHING TO HIDE documentary 2017 on Vimeo.

 

Abtippen gegen das Vergessen: Festschriften aus den Anfängen unserer Gemeinde

Auf dem Dachboden gefunden oder ausgeliehen bei altgedienten Gemeindemitgliedern. Hier ein Beispiel:

Katholisches Leben im Wandel der Zeiten (aus: Festschrift zur Einweihung des Katholischen Kindergartens)

800 - 814 Karl der Große, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches; Sachsenkriege; Mission durch St. Liudger von Werden; Bischof Hildeboldus (785 - 819; Sachsentaufen am Heiligen Born in Volmarstein durch Mönche aus Kloster Werden; Volmarstein Mittelpunkt einer Grafschaft;
814 - 840 Kaiser Ludwig der Fromme; Erzbischof Hadebald von Köln (819 - 842);
843 - 876 Ludwig der Deutsche; Erzbischof Gunther (850 - 863); IV. Konzil zu Konstantinopel über Bilderverehrung (869/70) Karolingerstreit;
876 - 882 Ludwig II.; Erzbischof Willibert (870 - 889);
882 - 887 Karl der Dicke;
887 - 899 Arnulf von Kärnten; Erzbischof Herimann (890 - 925);
900 - 911 Ludwig das Kind;
911 - 918 Konrad I.;
918 - 936 Heinrich I. der Städtegründer; Erzbischof Widfried (925 - 953);
936 - 973 Kaiser Otto I. der Große; Neuordnung des Reiches; Erzbischof Bruno von Sachsen (953 - 965); Erzbischof Volkmar (965 - 969);
973 - 983 Otto II.; Erzbischof Gero (970 - 976); Erzbischof Warzinus (976 - 984);
983 - 1002 Otto III.; Erzbischof Evergus (984 - 999); Entdeckung Amerikas durch Leif Erikson; Pfarrkirche in Volmarstein dem heiligen Apostel Bartholomäus geweiht); (später Vikarien St. Marien und St. Georg); Weltuntergangsstimmung vor 1000;
1002 - 1024 Kaiser Heinrich II., der Heilige; Erzbischof Heribert von Rothenburg (999 - 1021);
1024 - 1039 Konrad II.; Erzbischof Pelegrinus (1021 - 1036);
1039 - 1056 Heinrich III.; Erzbischof Hermann II. (1036 - 1056); erste Erwähnung Volmarsteins (1047) als folmudestede durch Abt Gerold von Werden;
1056 - 1106 Heinrich IV.; Erzbischof Anno II. (1056 - 1075); E. Hidolf (1075 - 1079); E. Sigewin (1079 - 1089); Hermann von Hochstaden (1089 - 1099); I. Kreuzzug (1096 - 1099); Kölner Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg baut Burg Volmarstein; gloriosum castrum; Investiturstreit;
1106 - 1125 Heinrich V.; -> Gerwich von Volmarstein wird Mönch und Gründer des Cisterzienserklosters Waldsassen; <- Bernhard von Clairvaux; I. Laterankonzil (1123);
1125 - 1137 Lothar von Supplinburg; Erzbischof Benno II., Graf von Berg (1131 - 1137); ab 1134 sind Herren von Volmarstein als Kölner Ministeriale nachweisbar;
1137 - 1152 Konrad III.; 1139 II. Laterankonzil; Erzbischof Hugo (1137 - 1150); II. Kreuzzug (1147 - 1149); Erzbischof Arnold I. (1150 - 1156);
1152 - 1190 Friedrich I. Barbarossa; Erzbischof Friedrich II. von Berg (1156 - 1158); Erzbischof Reinald von Dassel (1159 - 1167); Die Gebeine der Heiligen Drei Könige kommen nach Köln; E. Phillipp von Heinsberg (1167 - 1191); 1180 Sturz Heinrich des Löwen; III. Kreuzzug (1184 - 1192); Burg Volmarstein 1176 als Sitz der Herren von Volmarstein erwähnt;
1190 - 1197 Heinrich VI.; E. Bruno III. von Berg (1191 - 1193); E. Adolf I. von Altena (1193 - 1205);
1197 - 1215 Phillip von Schwaben und Otto IV.; E. Bruno von Sayn (1205 - 1208); E. Dietrich I. (1208 - 1214); Walther von der Vogelweide; 1212 Kinderkreuzzug; Papst Innozenz III. als Führer des christlichen Abendlandes; Anderburg in Volmarstein als Burghaus des Kölner Erzbischofs erwähnt; Der Mönch Gottschalk und andere Werdener Mönche aus Volmarstein; 1205 Kirchenraub und Hostienwunder in Volmarstein;
1215 - 1250 Friedrich II.; Erzbischof und Reichsverweser Engelbert I. Graf von Berg, Heiliger; in Gevelsberg ermordet; E. Heinrich I. (1225 - 1238); Konrad I. von Hochstaden (1238 - 1261); Bau des Kölner Domes; 1215 IV. Laterankonzil über Eucharistie und Osterpflicht; Franz von Assisi und Dominikus; Thomas von Aquin; V. Kreuzzug 1228/29; 1248 VI. Kreuzzug; Heinrich von Volmarstein in Ungnade, später Aussöhnung; Weihe einer Marienglocke; -> Marienbild am Hilgen Püttken; Wunderheilungen; Verehrung der Heiligen Blut-Hostie; Große Wallfahrtszüge kommen nach Volmarstein. <- Hauptwallfahrt am Sonntag nach Jakobi (25. Juli); 1236 Pfarrer Freidrich von Volmarstein; -> 1237 Heiligmäßige Klausnerin Gertrud von Volmarstein <- ;
1250 - 1254 Konrad IV.; Interregnum; 1270 7. Kreuzzug; Engelbert II. (1261 - 1274);
1273 - 1291 Rudolf I. von Habsburg; Erzbischof Siegfried von Köln 1275 -1297); Pfarrer Heinrich von Volmarstein; 1288 Burg Volmarstein eine Zufluchtstätte der Räuber genannt;
1292 - 1298 Adolf von Nassau; Erzbischof Wigbold (1297 - 1304); Volmarsteiner Freigrafen (1294 - 1594);
1298 - 1308 Albrecht I.; Erzbischof Heinrich II. (1304 - 1332); Freigrafen von Volmarstein um 1300 erwähnt; 1304 Pfarrer Theodor von Volmarstein; 1307 Burg und Freiheit (Stadt) von Mauern und Gräben umschlossen, einschließlich Kirche; Erzbischof und Söhne des Grafen Dietrich von Volmarstein teilen sich in Rechte über Burg und das Kirchenpatronat.
1308 - 1313 Heinrich VII.
1314 - 1347 Ludwig der Bayer; Erzbischof Walram von Jülich (1332 - 1349); 1316 Heinrich von Berchum als Pfarrer in Volmarstein, später vom Papst zum Stiftherrn an St. Gereon in Köln ernannt; 1324 Graf Engelbert von der Mark belagert vom 21. Mai bis zum 25. Juli die Burg und nimmt sie am Jakobustag ein. Der König von Böhmen und der Graf von Hennegau (Holland) beteiligen sich an der Belagerung. Die Burg wird völlig zerstört. Durch die Raubritter auf der Burg soll Pilgern und Kaufleuten Gewalt geschehen sein (laut Graf Wilhelm von Holland). Die Raubritter hatten den Landfrieden von 1317 gebrochen. Die Besatzung der Burg ergab sich am 25. Juli. Der Graf von der Mark trat die Herrschaft an und erhielt das Patronat. Die Burg wurde später wieder aufgebaut, verfiel aber bis ins 16. Jahrhundert. Nach dem Brande von Volmarstein am 9. Oktober 1754 wurde die Burg als Steinbruch benutzt. Am 24. 6. 1830 wurde der Rundturm durch einen Orkan zur Hälfte zerstört. 1819 erhielt Graf Adalbert von der Recke-Volmarstein die Ruine vom Preußischen König. Unter Napoleon wurden Volmarstein die Stadtrechte genommen. 1822 und 1854 wurden Sicherungsarbeiten an der Ruine vorgenommen. 1331 überträgt Kaiser Ludwig der Bayer dem Freigrafen Heinrich von Coesfeld das heimliche Gericht (Feme!) in Volmarstein mit Bann und Gerichtsbarkeit; Freiheitsbrief von Volmarstein. 1337 und 1347 werden Freistühle von Herdecke und Volmarstein vor der Burg erwähnt; 1339 Gründung der Georgsvikarie in Volmarstein durch Adolf von der Mark; Kaplan Wilhelm (1339) und Kaplan Hildebrand von Blankenstein; Graf Engelbert von der Mark (1308 - 1328); Graf Adolf von der Mark (1328 - 1347);
1346 - 1378 Karl IV. von Luxemburg-Böhmen; Erzbischof Wilhelm (1349 - 1363); Erzbischof Graf Engelbert IV. von der Mark (1347 - 1391) starb in Wetter an der Pest; 1371 Pfarrer Heinrich dey Korte in Volmarstein; Blütezeit der Hanse; 1373 Pfarrer Hermann von Fürstenberg; die Pfarrei umfaßt außer der Freiheit Volmarstein auch die Bauernschaft Berge, Grundschöttel; ferner Werdringen, Kaisberg Ähringhausen, Enerke; Strückede bei Silschede (Wengern?); Asbeck; Kebbe und Gut Rocholl! Begründung der Kalandsbruderschaft -> Kaland <-;
1378 - 1400 Kaiser Ruprecht;
1410 - 1437 Kaiser Sigismund; Gerhard von der MArk (1413 - 1461); 1419 - 1430 Märkischer Bruderkrieg; Konzil von Konstanz (1414/18) über Papstwahl und Beseitigung des großen Schismas; Pfarrer Nikolaus von Volmarstein; Kaplan Heinrich von Hattingen (1418);
1438 - 1439 Albrecht II.
1440 - 1493 Friedrich III.; Joh. der Schöne (1461 - 1481); Joh. II. der Fromme von der Mark (1481 - 1521); Erfindung der Buchdruckerkunst durch Gutenberg; 1489 Hexenhammer; 1476/1526 Bauernkriege; 1492 Wiederentdeckung Amerikas durch Christoph Columbus; 1444 - 1449 Soester Fehde; 1431 - 1442 Konzilien zu Basel-Ferrara-Florenz; Als Pfarrer Nikolaus starb und wie seine Vorgänger vor den Stufen des Altares begraben war, schlug der Graf von der Mark Petrus von Hattingen als Pfarrer vor, zur Seelsorge und Verwahrung der Reliquien; am 5. September 1449 wurde nach dessen Tode Johannes Doedingshuysen Pfarrer in Volmarstein. Nach seiner Resignation kam dann Pfarrer Theodor Schucke, der 1483 starb. Die Burg verfiel; Der Dämon der Geldgier beherrschte alle Stände!
1458 war Johannes Lodege Vizecurat. Von ihm wird uns nichts Gutes berichtet. Nach Theodor von Sprockhoevel wurde Liborius Duynhoff (Dönhoff) Pfarrer von Volmarstein (1. 9. 1483);
1493 - 1519 Kaiser Maximilian; Paulus Overheyden wurde am 6. 7. 1507 Pfarrer in Volmarstein. Er machte später Gerardus de Haffen, einem Vikar aus Xanten, Platz und dieser verzichtete wieder für Arnoldus ther Hernhave (1515); Vikare in Volmarstein waren Hermann Mulderpass (1462); Johannes Howerde (21. 8. 1462, + 28. 4. 1485); Theodor Gerlaci (1463, + 20. 5. 1471); Johannes Cost (1485 - 1492 +); Tilmannus Buederick (1492 - 1503); Jacobus de Spedinckuisen (1503); Ein Sohn der Gemeinde; Heinrich Öerdinchus feierte 1515 Primiz in der Dorfkirche; Zwei Jahre später schlug der Wittenberger Mönch Martin Luther seine revolutionären Thesen an die Schloßkirche zu Wittenberg und brachte die Reformation in Gang. 1498 waren die letzten Mauren aus Spanien (Granada) vertrieben worden.
1519 - 1556 Kaiser Karl V.; Joh. III. der Friedfertige v.d.M.; (1521 - 1539); Wilhelm I. der Reiche (1539 - 1592); Pfarrer Herrmann Dönhoff aus Jülich (1521 - 1564) in Volmarstein; Vikar Hermann Menne an der St. Georgsvikarie von 1533 bis zu seinem Tode 1572; Pfarrer Dönhoff starb im Pestjahr am 3. 9. 1564;
1556 - 1564 Ferdinand I.;
1564 - 1576 Maximilian II.; Vikar Anton Schluck aus Wengern wird Pfarrer in Volmarstein (1564) und führt die Reformation ein; Ein Teil der Gemeinde wünscht den aus Volmarstein stammenden Kaplan von Meltmann Hermann Spedinghuys, doch der Lutheranhänger wird staatlich anerkannt! Georg Werningk (Kath.?) wird 1572 Vikar;
1576 - 1612 Rudolf II.; Kölnischer Krieg (1584 - 1610); Graf Johann Wilhelm (1592 - 1609); Johann Sigismund (1609 - 1619); Ungewisse Religionsverhältnisse in Volmarstein; Vikar Friedrich Delbrügger (1593 - 1599 katholisch ?). Die Wallfahrten in Volmarstein werden weitergeführt. Pfarrer Droeghorn (1567 - 1611) katholisch ?
1612 - 1619 Matthias; Dreißigjähriger Krieg (1618 - 1648);
1619 - 1637 **Ferdinand II.**; Herzog Georg Wilhelm (1619 - 1640); 1626 erhielten die Katholiken Volmarsteins unter dem Schutze der spanischen Besatzung vorübergehend die Dorfkirche zurück. Der Jesuitenpater Hillebrand Busäus predigt einen Sonntag in der Dorfkirche; 1631 erwirbt protestantischer Pfarrer P. Borbergh die Pfarrei; Die Katholiken können sich zur Pfarrei Herdecke wenden; weiterhin Erzbistum Köln! Grafschaft Mark geht an Preußen;
1637 - 1657 Ferdinand III.; Friedrich Wilhelm von Preußen, der große Kurfürst (1640 - 1688);
1658 - 1705 Leopold I.; Friedrich III. von Preußen (1688 - 1713); 1661 Rostlauf in Volmarstein;
1705 - 1711 Josef I.; Barockzeit
1711 - 1740 Karl VI.; Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1713 - 1740); -> Protestantischer Pfarrer Revelmann aus Volmarstein (1726 - 1749) sah in der Dorfkirche noch alte Reliquienschreine mit Abbildung einer Hostie und drei Blutstrophen. Er berichtet, daß bis 1700 noch von weither Katholiken zur Stätte des Hostienwunders gepilgert seien. Der Pachtetat der Rentei Wetter enthält noch Verkehrsteuer, wenn in Volmarstein das "Heilige Blut umgetragen" wird. <- Der Prot. Pfarrer Joh. Konrad Revelmann (1726 - 1749) ließ religiöse Streitschriften gegen die Katholiken drucken! Er sorgte somit für ein Ende der Wallfahrten und der Marienverehrung in Volmarstein!
1740 - 1780 Kaiserin Maria Theresia; Siebenjähriger Krieg (1756 - 1763); Friedrich der Große (1740 - 1786); Brand in Volmarstein (9.10.1754); 17 Häuser abgebrannt; später (1757) 70 Häuser vernichtet. Die ganze Gemeinde, wenige Personen ausgenommen, ist der lutherischen Religion zugetan.
1765 - 1790 Josef II.; Zeit der Aufklärung; Friedrich Wilhelm II. (1786 - 1797); Seit alter Zeit in Volmarstein 2 Jahrmärkte, auf Mariä Heimsuchung (2.7.) und Bartholomäus (24.8.); vgl. auch heutige Kirmes!
1790 - 1792 **Leopold II.**; Französische Revolution; Friedrich Wilhelm II. (1797 - 1840); Volmarstein hat 360 Einwohner (1775); Heute (1963) 10.000!
1792 - 1806 Kaiser Franz II.; Zeit Napeoleons; Säkularisation; Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation; Freiheitskriege; 1819 Graf Adalbert von der Recke-Volmarstein belehnt;
1806 - 1871 Vorherrschaft Preußens in Deutschland; Friedrich Wilhelm IV. (1840 - 1861); Protestant. Pfarrer Ringsdorf schließt sich den Baptisten an (1854); Theodor Bonsmann (1851 - 1862) wird Missionar in Wetterund erhält eine Missionskapelle für die Katholiken; Missionsvikar Wilhelm Mense (1862 - 1867); Missionsvikar Eduard Degenhardt (1867/68); Missionsvikar Schriegel (1869); Vikar Norbert Ortmann (1869 - 1907) erhielt durch Bischof Hubertus Simar von Paderborn cura primaria über die kath. Bewohner von Wetter, Volmarstein, Grundschöttel, Esborn, Oberwengern, Schede, Voßkuhle und Gederbach; 1892 wurde er Pfarrer von Wetter. 1864 Preußens Krieg gegen Bayern;
1871 - 1888 Kaiser Wilhelm I. erster protestant. Kaiser in Deutschland; 1888 Friedrich III.; Protestant. Pfarrer Franz Arndt eröffnet (1882) das Altersheim Bethanien, baut Vereinshaus und Kindergarten an der Schulstraße, gründet eine Baugenossenschaft und begründet 1904 die Orthopädischen Anstalten! Wachsende Industrialisierung, Schloßfabriken! Hans Rastbichler (1894) in Volmarstein geboren, später im Kirchenvorstand Wetter, Hagen-Westerbauer und Volmarstein; 1870/71 Deutsch-Französischer Krieg; 1869/70 I. Vatikanisches Konzil über moderne Irrlehren und Unfehlbarkeit des Papstes; das erste Konzil nach dem Reformkonzil von Trient gegen Luther (1545 - 1563) Papst Pius IX. (1846 - 1878); Leo XIII. (1878 - 1903) Sozialrundschreiben Rerum Novarum! Sozialbischof Ketteler und Vater Kolping mühen sich um die Werktätigen.
1888 - 1918 Kaiser Wilhelm II.; Papst Pius X., der Heilige (1903 - 1914); Pfarrer August Schulte (1907 - 1932) in Wetter; Kapläne in Wetter; Wilhelm Tasche (1903 - 1905); Joh. Cramer (1905 - 1907); Wilh. Osburg (1907/08); Joh. Englert (1908/12); Ernst Rotthoff (1912/14); Wilhelm Jakobi (1914/21); Heinrich Dobbener (1921/26); Georg Korte (1926/34); Stefan Ernst (1934 bis zur Neubildung der kath. Kirchengemeinde Volmarstein); Erster Weltkrieg (1914 - 1918); Zuzug von Katholiken nach Volmarstein. Viele verlieren ihren Glauben. Nach dem Weltkrieg zerbricht die Monarchie;
1918 - 1925 Reichpräsident Friedrich Ebert; Papst Benedikt XV. (1914 - 1922); Pius XI. (1922 - 1939); Unruhen, Besatzung, Inflation; Volmarsteiner Katholiken nahmen am Vereinsleben in Wetter teil. Von 1394 Einwohnern hatte Volmarstein 1895 schon wieder 53 Katholiken, gegen 202 Freikirchler. Wanderlehrer erteilen zeitweilig kath. Religionsunterricht in den Schulen. 1923 Grenzsperren durch die Franzosen. Pfarrer Neuhaus (1932 - 1963) Wetter;
1925 - 1934 Reichspräsident Hindenburg; Ende der Demokratie in Deutschland;
1933 - 1945 Adolf Hitler; Reichskanzler, Führer und Diktator; entfesselte den II. Weltkrieg mit grausigem Blutvergießen (1939 - 1945), ließ 6 Millionen Juden töten und verfolgte die Kirche; Papst Pius XII. (1939 - 1958); Erzbischof Kaspar Klein und Erzbischof Lorenz in Paderborn; Pfarrer Konrad Lödige von Hagen-Westerbauer hilft Pfarrer Neuhaus und Vikar Ernst bei der Missionierung Volmarsteins; Verfolgung durch den Nationalsozialismus; 1939 Einpfarrung des Bereichs Schmandbruch in Kirchengemeinde St. Konrad Westerbauer; 1940 Gottesdienst in Privathäusern; 1941 Verbot durch Nazis; Briefe des Kardinals Graf von Galen in Münster; Gottesdienste in den Anstalten (1943/45);
1945 - 1950 alliierter Kontrollrat; Teilung Deutschlands; Besatzungszonen; Flüchtlingselend; Parlamentarischer Rat mit Dr. Konrad Adenauer; Währungsreform (1948) in Westdeutschland; Beginn des "Wirtschaftswunders"; 1945/46 Bau der Monika-Barackenkapelle am Schmandbruch; Kirchengemeinde St. Augustinus-Monika wird Filiale von St. Konrad Hagen-Westerbauer; Pastor Lödige als Pfarrvikar;

1950 - 1960 Bundespräsident Theodor Heuss; Bundeskanzler Konrad Adenauer; Volksmission in Volmarstein (1950); Familie Starp umsorgt die Kapelle; Vikar Plemper aus Hagen-Westerbauer betreut die Gemeinde. Im Februar 1951 kommt Pater Huber CSSp und wird im Herbst 1952 Pfarrvikar. Er macht seine Besuche mit einem Motorroller von Haspe aus. Weihnachten 1951 wird ein Kirchbauverein gegründet. Im Juli 1951 ist Firmung durch Erzbischof Lorenz von Paderborn. Die kleine katholische Gemeinde ist stark angewachsen. Schwester Maria aus Westerbauer wird (1952) Organistin. Pater Huber übt begeistert das neue Paderborner Gesangbuch ein. Zu Christi Himmelfahrt 1954 erhielt die Gemeinde eigene Vermögensverwaltung und wurde selbstständige Kirchengemeinde. Dem 1. Kirchenvorstand gehören an: Paul Blaschke, Otto Gehnich, Rudolf Peter, Hans Rastbichler, Hans Steinmetz, Paul Wennmacher. Die neue Pfarrchronik begann Pater Augustin Huber am 17. August 1954. Es wurde eifrig nach einem Kirchengrundstück gesucht. Da sich nichts fand, wurde zunächst der Kapellengarten von Firma Brücken gekauft und schließlich auf der Oberhöhe das jetzige Kirchengrundstück von Bönnhoff erworben. Am 1. Oktober 1954 löste Pater Anton Schwengers CSSp Pater Huber als Pfarrvikar ab. Er bemühte sich schon früh um Gründung neuer Jugendgruppen, Vereine und Gemeinschaften. Am 25. März 1955 wurde mit 50 Frauen die Frauen- und Müttergemeinschaft gegründet; am 26. März entstand das Männerwerk mit 23 Mitgliedern. Das Heim an der Kapelle diente Pater Schwengers als Wohnung. Im April 1955 erwarb Pater Schwengers einen Tempo-Wickking -> Tempo-Dienst <- (Vatikan-Express) für die Gemeinde. Es wurde eine feierliche Fronleichnamsprozession über das Gelände der Autobahn gestaltet. Am 21. Juni kam der spätere Ruhrbischof Franz Hengsbach als Paderborner Weihbischof zur Firmung nach Volmarstein. Es wurden Wallfahrten nach Kevelaer und Neviges gemacht; Altargeräte und Gewänder wurden zusammengebettelt. Im August 1955 zog Pater Schwengers vom Schmandbruch nach Grundschöttel zu Familie Ebeling auf der Oberhöhe. Im Oktober fand ein Pfarrfest bei Kriegeskorte statt. Am 22. Mai 1956 wurde der 1. Spatenstich für die neue Kirche getan, die am 9. Dezember durch Bischof Franz Hengsbach konsekriert wurde. Frau Gertrud Prause wurde Küsterin an der Kirche. Im Februar, September und November 1957 fanden Pfarrfeste statt. Nachdem der erste Kirchenchor der Gemeinde schon 1950 aufgelöst wurde, bildete sich im November 1957 ein neuer Chor unter Alfons Bötzel. Am 1. Januar 1958 wurde das Bistum Essen gegründet und Volmarstein musste sich von Paderborn und Hagen trennen. Gvelsberg-Liebfrauen wurde zur "Muttergemeinde" erklärt, und Schwelm Dekanatshauptstadtt mit dem Dechanten Karl Lüttecke. Im Mai 1958 verließ Pater Schwengers die Gemeinde und Vikar Alfons Nübel wurde Pfarrvikar. Ein neuer VW-Bus kam in die Gemeinde. Er sollte zum Heranholen alter und entfernt wohnender Leute zur Kirche dienen. Die Jungen der Schar nahmen im Sommer an einem Zeltlager in Fürstentum Liechtenstein teil. Don Santos übernahm in den Sommerferien die Seelsorge in der Gemeinde. Zur Erinnerung an die einstigen Wallfahrten nach Volmarstein wurde eine jährliche Wallfahrtsprozession von der Kapelle zur Kirche eingerichtet. Altentag und Gräbersegnung wurden eingeführt. Zu Weihnachten zog der Vikar in die neuerworbene Vikarie-Baracke am Altenhofer Weg (Schmandbruch) ein. Im November fanden ein Pfarrfest bei Kriegeskorte und eine Winterwanderung der Jugend, im Dezember eine Buch- und Bastelausstellung statt. Schwester Maria verließ uns Ende des Jahres und machte Alfons Bötzel als Organisten Platz. In Rom wurde Papst Johannes, der Gute, gewählt; Leo Nawrocki übernahm die Leitung der Pfarrbücherei. Die Bemühungen, katholisches Leben in Volmarstein zu aktivieren und auch Laue udn abgefallene Katholiken wiederzugewinnen wurden nicht durch Störungsversuche von außen, sondern durch die Zersplitterung der Katholiken selbst weitgehend zum Scheitern verurteilt. Dennoch arbeiten einige Unentwegte eifrig Gemeinschaftssinn, Einheit und Leben unter den Katholiken zu wecken, auch wenn sie ganz allein mit ihrem Idealismus auf weiter Flur standen. Im Frühjahr 1959 wurde unser Kirchenblättchen durch das Ruhr-Wort abgelöst. Es wurde für Glocken in der Kirche gesammelt. Nach großen Schwierigkeiten konnten wir am 23. Mai 1959 mit H.H. Dechanten Karl Lüttecke die Glockenweihe feiern. Der Kirchenbesuch stieg von 270 im Vorjahr auf 350 Katholiken. Die Pfarr-Rundbriefe und die Festschrift zur Glockenweihe wurden Gegenstand heftiger Diskussionen. In der Kirche wurde ein Schriftenstand eingerichtet. Für die Jungen wurde ein Zeltlager auf Insel Neuwerk an der Nordsee gehalten. Die Ferienvertretung wurde von spanischen Geistlichen übernommen, die bei Familie Steinmetz Aufnahme fanden. Für 4000,- DM konnte das sehr unfachmännisch gebaute Kirchendach repariert werden. Von Firma Bönnhoff wurde ein Grundstückstreifen an der Kirche gekauft. Auf dem Kirchplatz fand ein Sommerfest statt und die Jugend veranstaltete einen Bunten Abend bei Kriegeskorte. Der Weg der Fronleichnamsprozession wurde festgelegt: Kirche, Auf der Höhe, Grundschöttelerstraße, Lessingstraße, Goethestraße, Schillerstraße, Windecke mit insgesamt 4 Altären. Die Beteiligung an der Prozession, bei der das Bundesbahnorchester Wuppertal spielte, war sehr gut. Zur Erwählung der Mutter vom Guten Rat als Patronin unseres neuen Bistums Essen fuhren Gemeindemitglieder nach Essen.
1960 - 1963 
Bundespräsident Heinrich Lübke; 1960 war das Jahr des Pfarrhausbaues der katholischen Kirchengemeinde Volmarstein. Für einen Arbeitsdienst am Kirchplatz, um den Leo Nawrocki sich sehr bemühte, war kaum ein Mann zu finden. Für die Jugend fanden ein Zeltlager im Wallis und eine Fahrt nach Spanien statt. Am 10. September wurde das neue Pfarrhaus bezogen und die Vikariebaracke wurde abgerissen. Als Küsterin an der Kirche trat für Frau Prause Frau Peter ein; an der Kapelle löste Frau Kattwinkel Frau Broich ab. Auf dem Kirchplatz wurde ein Sommerfest veranstaltet. Das Gemeindefest im Februar 1961 bei Kriegeskorte war sehr schlecht besucht. Für die Kirche wurde eine kleine Orgel erworben. Es wurde ein neuer Orgelaufgang geschaffen und das Pfarrheim renoviert. Frau Anna Schmidt dankte nach sechsjähriger eifriger Tätigkeit zum Wohl der Gemeinde als Vorsitzende des Müttervereins ab. Es wurde die eifrigste Bezirksfrau der Caritas, Frau Kieslich, gewählt, die bis heute (1963) unermüdlich gewirkt hat. - Am Vigiltage des Pfingstfestes besuchte unser Bischof Franz von Essen die Gemeinde zur Firmung! Das Zeltlager unserer Jugend war 1961 in Ramsgate/England. In der Kirche wurde ein neuer Kreuzweg beschafft. Die katholische Gemeinde wuchs durch Zuzug von etwa 200 Italienern und Spaniern auf 1800 Seelen. Der Kirchbesuch stieg bis zur Volksmission 1961 auf 400. Die gut vorbereitete Mission hatte leider keinen äußeren Erfolg. Sie brachte vielmehr starke Verluste! DieKirchenbesucherzahl sank rapide. Das Vereinsleben wurde schlechter und die Jugend wurde schwach. Der VW-Bus der Gemeinde musste auf Anordnung des Bistums abgeschafft werden. Das brachte viel Verärgerung auf seiten von Chormitgliedern, da bisher Pater Schwengers und der jetzige Geistliche jeden Mittwoch zur Chorprobe abgeholt und auch wieder bis zum Schmandbruch und zur Magarethenhöhe transportiert hatten. 1962 wurde das Innere der Kirche, das starke Baumängel aufwies, renoviert. Tobias Schriner löste im Kirchenchor den bisher eifrig für Chor und Männerwerk der KAB tätigen Josef Thalheim ab. Für die Jugend fand 1962 ein Zeltlager in Berlin statt. Der verstorbene Dechant Karl Lüttecke wurde durch Pfarrer Heinrich Kraft in Schwelm abgelöst. Der Versuch, eine katholische Volksschule zu errichten, entfachte einen harten Schulkampf. Der größte Teil der katholischen Eltern versagte. Nach langen Bemühungen konnte im September 1962 mit dem Bau eines Kindergartens an der Kirche begonnen werden. 1962 berief der Heilige Vater Johannes XXIII. das 2. Vatikanische Konzil zur Erneuerung der Kirche ein. Der Tod dieses großen, väterlichen Papstes erschütterte den ganzen Erdkreis (1963); Papst Paul VI. berief das Konzil zur II. Phase zum 29. September 1963 neu ein. - Zu Ostern begann die katholische Schule Volmarstein mit 2 Klassen unter dem Schulleiter Baumgart und Lehrer Klaus Thomas. Hans Steinmetz übernahm im frühen Sommer 1963 die Leitung des Männerwerkes der KAB. Für Jungen und Mädchen fand in Schillig an der Nordsee ein Sommerlager statt. Der Kirchenvorstand beschloß die Anschaffung neuer Kirchenbänke. Zum Kirchenvorstand gehören zur Zeit: Hans Rastbichler, sen., Paul Blaschke, Alfons Jarzombek, Leo Nawrocki, Josef Hower, Hans Rastbichler, jun., und Hans Steinmetz. Rendant ist seit langen Jahren mit großem Eifer Rudolf Peter. Der Pfarrausschuß unter Leo Nawrocki bemüht sich seit Jahren um bessere Mitarbeit der Katholiken im Gemeindeleben. Großes Verdienst erwarben sich vor allem unsere nimmermüden Bezirksfrauen der Caritas, die hier nicht unerwähnt bleiben dürfen. Bezirksfrauen sind zur Zeit folgende Frauen: Maria Kieslich, Maria Hower, Rosa Schunk, Josefine Kattwinkel, Katharina Schmolke, Käthe Sassen, Margarethe Harenkamp, Edith Matheis, Gertrud Willems und Anna Kleine. Letztere ist zur Zeit sehr krank und wird durch den kleinen Peter Mervelskemper von der Heile vertreten. Noch ist Volmarstein weit davon entfernt eine blühende katholische Gemeinde zu haben, wie es einst vor der Reformation war. Doch der Anfang einer neuen Ära ist da. Wir dürfen hoffen, dass alle Katholiken guten Willens den Ruf unseres verstorbenen Papstes Johannes XXIII. aufnehmen werden und nach und nach wieder Sorge tragen für Gott und sein Reich, damit bald ein Hirt und eine Herde werden!

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Tippfehler habe ich nur manchmal korrigiert, dafür neue hinzugefügt. Es mag lang und langweilig zu lesen sein, aber für mich gibt es manche Überraschung darin und gelernt habe ich Einiges durch nachforschen.

Wer das getippt hatte, weiß ich nicht. Vermutlich waren mehrere Personen daran beteiligt.

 

Willow Creek Leitungskongress endet mit positivem Fazit

Hybels: »Der beste Kongress, den ich in 25 Jahren in Deutschland erlebt habe«

Fanpage-Image mit dem Wort Dortmund und den Orten, an die die Veranstaltung übertragen wurde.

Der Geschäftsführer von Willow Creek Deutschland, Karl-Heinz Zimmer, zeigte sich zum Abschluss des Leitungskongresses sehr zufrieden: »Auch nach mehr als zwei Jahrzehnten Willow Creek in Deutschland wächst die Arbeit weiter. Immer mehr Kirchengemeinden profitieren von den Impulsen, Ideen und Kontakten, die sie auf dem Leitungskongress bekommen. Das ist sehr wichtig – denn die Ortsgemeinde ist die Hoffnung der Welt.«

Willow-Creek-Gründer Billy Hybels ermutigte die Zuhörer in seinem Abschlussvortrag, mit einem klaren Vorhaben vom Kongress nach Hause zu fahren: »Ich werde das tun, wozu Gott mich auffordert – für den Rest meines Lebens.« Hybels betonte, wie wichtig es ist, die christliche Botschaft weiterzugeben: »Das größte Geschenk, das man Menschen machen kann ist, dass man ihnen den Gott vorstellt, der sie liebt! Sie werden für immer dafür dankbar sein.« Um dies zu tun, habe es auf der Konferenz wunderbare Impulse gegeben  – Hybels nannte die Veranstaltung in Dortmund den besten Kongress, den er in 25 Jahren in Deutschland erlebt habe.

Bereits am Freitag sprach der Schweizer Theologe Thomas Härry darüber, dass Leiter im Grunde nur eine einzige Person führen müssen – sich selbst. Nur wer sich selbst führe, könne auch andere Menschen führen. Zu einer guten Selbstführung gehört es für Härry, die eigenen Stärken, Ziele und Werte zu erkennen. Darüber hinaus sei es wichtig, Verantwortung für sich und für eigene Entscheidungen zu übernehmen und in der »Selbstfürsorge« darauf zu achten, dass »die Seele nicht austrocknet und der Glaube nicht flach wird«. Der Theologe gab Ratschläge, wie etwa Pfarrer und Teamleiter mit Konflikten umgehen können: Wichtig sei die Bereitschaft, andere Beiträge wohlwollend auszulegen und bereit zu sein, zuzuhören: »Ich bringe mich ein, als ob ich recht hätte – und ich höre zu, als ob ich falsch läge«, sei dabei eine gute Devise.

Der amerikanische Bestsellerautor John C. Maxwell nannte in seinem Vortrag drei Fragen, die Menschen an ihre Leiter hätten. Diese lauten: Liebst du mich? Kannst du mir helfen? Kann ich dir vertrauen? Gute Leiter würden sich jeden Tag ganz bewusst und konkret dazu entscheiden, andere Menschen zu bereichern – durch Unterstützung, Wertschätzung und Ermutigung. Dazu sei ein Umdenken nötig, da der Mensch von Natur aus selbstsüchtig sei.

Am Willow Creek Leitungskongress nahmen insgesamt 12.000 haupt- und ehrenamtliche Kirchenmitarbeiter teil, davon 10.000 in der Dortmunder Westfalenhalle und weitere 2.000 an den zugeschalteten Übertragungsorten. Vom 24. bis 26. Mai 2019 findet in Erfurt der Willow Creek Jugendplus-Kongress statt. Der nächste Leitungskongress ist für 27. bis 29. Februar 2020 in Karlsruhe geplant.

Willow Creek Deutschland will haupt- und ehrenamtliche Kirchenmitarbeiter durch Leitungs-, Jugendplus- und Kinderplus-Mitarbeiter-Kongresse für ihr Engagement in ihrer Kirche neu inspirieren und mobilisieren. Die Kongresse finden seit 1996 in großen Städten Deutschlands statt. Dadurch soll das Potenzial der Ortsgemeinde neu entdeckt und genutzt werden. Gemeinden sollen auf diese Weise in ihrem Umfeld immer umfassender zu Orten der Hoffnung werden. Ihren Ursprung hat die Organisation in der Willow Creek Community Church in South Barrington / Chicago, die mit etwa 24.000 Gottesdienstbesuchern zu den größten der USA gehört.

Pressmitteilung von WillowCreek

 

"Keine einfachen Antworten auf komplexe Fragen, sondern die Debatte erweitern!"

WDR 5 beim Spülen. Mit halbem Ohr. Dann geht mir dieser Satz nicht mehr aus dem Sinn. Im Podcast finde ich ihn nicht. Es war wohl doch WDR 3. Finde den Satz nicht. Nicht mal an die Sendung kann ich mich mehr erinnern. Aber da gibt es diese Hotline, die ich zum ersten Mal in meinem Leben anrufe, und die sagen mir sehr freundlich, dass eine Mail an die Kulturredaktion der sicherste Weg ist. Ich werde nicht ausgelacht. Das ist was wert.

22. Januar 2018, WDR3, Mosaik, 7.15 Uhr und nicht mehr als die Überschrift dieses Artikels. Eine freundliche Person antwortet mir und hofft, mir geholfen zu haben. Mag sein, dass das alles floskelhaft ist, aber sie haben mir geholfen. Und wie. Abgesehen davon werde ich in meinem Job nicht mit so viel Respekt behandelt. Kunden des Dienstleistunsgunternehmens Kirche werden ... ach, vielleicht doch. Vielleicht steh nur ich dauernd im Weg rum. Dann muss man mich natürlich herumschubsen.

Da hat der Papst doch tatsächlich um Entschuldigung gebeten. Er hatte bei einer Pressekonferenz eine Frage nach der Vertuschung von sexuellem Mißbrauch in Chile mit dem Satz abgebürstet, es gäbe keine Beweise. Nun bittet er um Entschuldigung mit dem Hinweis, man dürfe eine Anzeige sexuellen Mißbrauchs nicht in Frage stellen. Das sei furchtbar. Pater Klaus Mertes schreibt dies in der aktuellen Ausgabe Der Zeit. Es ist erstaunlich. Bis zu diesem Artikel hatte ich bereits allerhand Dämliches zu diesem Vorfall hören müssen. Darunter dies: Die Presse verwurstet die Kirche und springt mit dem Papst respektlos um. Einfache Antworten auf komplexe Zusammenhänge. In diesem Fall ist Pater Mertes der bestmögliche Zeuge, denn er selbst musste Mißbrauchsfälle aufarbeiten. Seine Entscheidung, dies transparent zu tun, hat unserer Kirche geholfen, Verfahren für Aufarbeitung und Aufklärung zu erarbeiten.

Jemand muss den ersten Schritt tun. Das macht es anderen leichter. Aber Sinn macht das nicht, wenn es nur ein erster Schritt ist und Ende. Ein erster Schritt ist nur dann ein erster Schritt, wenn es viele folgende Schritte gibt. -> Veränderung

Jemand muss der Floskel ein Gesicht geben. Man darf sie nicht verlachen. Sie ist vielleicht wirklich schön. Warum solll man sie nicht nehmen, wenn sie das ausdrückt, was man sagen will? -> Tradition

Jemand muss ernst machen. Dieses Gerede vom christlichen Abendland sagt sich so leicht. Und "ohne Geld geht gar nichts". Dieses wertlose Geschwafel lullt uns allesamt ein. Aber es gibt welche, die machen bereits Ernst mit dem Christensein. -> Leben

Mithu Sanyal hatte im WDR in der Sendung Mosaik Nina Reines Theaterstück "Konsens", das derzeit im Düsseldorfer Schauspielhaus auf dem Programm steht, rezensiert. Das war gut anzuhören. Ich mit Geschirrtuch und Besteck, die Worte wie eine sanfte Brise. Es geht um Grenzverletzungen. Das Stück ist furchtbar aktuell. Mag sein, dass der Zuschauende im Theater auf Vergewaltigung gestoßen wird. Es ist furchtbar. Keine sanfte Brise mehr. Mich erinnern diese Texte, die ich da höre, an andere Grenzverletzungen. Die verwüsten meine Lebensfreude. Jeden Moment kann ein Anruf kommen. Oder ich öffne mein Mailfach und muss da wieder was lesen, hanebüchen, jemand, der sich keine Mühe gibt oder enfach ein Opfer sucht.

Da sagt Mithu Sanyal, dass es keine einfachen Antworten auf komplexe Fragen geben kann. Ich sehe das genau so. Ich bin nicht hier, um die Welt zu retten. Wirklich. Ich weiß keineswegs alles besser. Aber ich möchte der Debatte etwas beifügen, das sie erweitert. Darum verstehe ich das so gut, was Mithu Sanyal sagt. Meine Meinung ist das, was ich denke. Sie ist es wert, geäußert zu werden. Die Meinungen meiner Mitmenschen interessieren mich genau so. Wie kommt es nur, dass wir immer wieder in Debattenfallen latschen, in denen nur noch Schwarz und Weiß zählt?

Es geht doch gar nicht mehr darum, wer Recht hat, sondern wie wir einander verstehen und in unserer ungeheuren, unbegreiflichen Vielfalt miteinander leben können.

Dies schreibe ich, um der Debatte etwas hinzuzufügen. Das darf nicht ungesagt bleiben. Und alles andere soll auch noch gesagt werden. Und dafür, dass jemand seine Meinung sagt, soll niemand was aufs Maul kriegen. Nur der Rechthaber, der kann gerne nach Hause gehen und erstmal was Ordentliches essen und trinken und jemanden finden, der ihn lieb hat. Kein Witz. Konsens braucht niemand. Bleibt mir weg mit FriedeFreudeEierbrei. Ich werde nicht gegen dich kämpfen, wenn du was gegen mich hast. Du sollst leben. Wir brauchen die Debatte um Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit und all die wunderbar aufregenden Dinge, die uns täglich aufwachen lassen. Sonst würden wir ja liegen bleiben. Konsens ist was Gefährliches. Darauf kann man sich nicht ausruhen, sonst heißt es eines Tages wieder, dass wir doch alle einverstanden gewesen wären.

Und jetzt laßt mich in Ruhe.

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Zum Weiterlesen:

http://www.zeit.de/2012/47/Pater-Klaus-Mertes-Missbrauch-Kirche

https://www.dhaus.de/programm/a-z/konsens/

http://www.sanyal.de/

 

Ach ^^ Das ist traurig. Aber nicht sehr. Ein alter Mensch darf sterben. http://mashable.com/2018/01/23/ursula-le-guin-died/#ok9o1B6Maqq5

 

"Wir freuen uns viel zu wenig", sagt der Pastor

Am Sonntag war es mal wieder soweit: Die Heilige Messe mit vielen unterschiedlichen Menschen und einem Pastor, der auch nur ein Mensch ist. Es ist der, der viel redet, auch wenn er am Anfang der Predigt bekennt, dass er viel redet und diesmal ... aber das glaubt weder er noch wir.

Das erinnert mich an eine coole Aktion von gott.net.

Bild einer Skulptur des ernst dreinschauenden Martinluther auf einem 0,- € Schein.

Die Idee ist wirklich gut. Man kann anhand eines Geldscheines, eines wirklich original auf Geldscheinpapier gedruckten Luthereuro, über Gnade nachdenken. Gnade ist ein Geschenk. Wirklich. Die Idee ist gut. Sie entwickelt ein Eigenleben. Man kann etwas dafür bekommen, weil wir das Geldgeben und Geldnehmen gewohnt sind. Den Schein in der Hand zu fühlen, gibt dem Gehirn den Impuls, nach einem Gegenwert zu suchen. Man könnte diese Scheine auf einem Gemeindefest nutzen? Man könnte dafür ... .

Aber mir ist etwas aufgefallen auf dem Schein:

So viel Glauben du hast, so viel Lachen hast du.

Martin Luther

Und jetzt weiß ich auch nicht. Dieser Luther lacht bestimmt sehr versonnen in sich hinein. Wenn er soviel Glauben hat, wie diese Skulptur Lachen hat ... .

Die Aktion, wie gesagt, finde ich gut. Aber es ist mir ein Anliegen, auf die Verschleifung der Sprache in unserer Kirche hinzuweisen. Sonntag für Sonntag in unseren Heiligen Messen wird gepredigt und nicht jede Predigt rauscht über unsere Köpfe hinweg. Aber was passiert? Der  Knaller ist für mich, wenn nach der Messe gesagt wir, die Predigt sei gut gewesen, aber auf Nachfrage nichts über ihren Inhalt gesagt werden kann. Und dann erst die Lesungen! Gerne hört man beim Pfarrschoppen oder auf dem Kirchplatz den Satz:

Ist ja alles nicht so gemeint.

Doch. Es ist so gemeint. Wer weiß, was passieren würde, wenn wir das wieder begreifen könnten. Mich macht die Lesung des Sonntags unruhig. Ich möchte mit anderen darüber sprechen. Wir sind ein Glaubensnetzwerk und könnten einander helfen, das Wort Gottes zu verstehen. Das geht mir nicht aus dem Sinnn. Sprache. Ernsthaftigkeit. Liebe.

 

Separation - Kurzfilm von Shahaf Ram

Denken Sie nicht zu groß von mir. Vom gesprochenen Wort verstehe ich nichts. Aber die Bilder, die verstehe ich schon.

So wie ich in den Film verstehe, bezieht sich Shahaf Ram auf eine konkrete Situation. Es gibt eine Erzählebene. Aber die bleibt unkonkret, subjektiv. Und dieses Subjektive ist verstehbar.

Separation || פרידה (Spoken word by Arik Eber) from Shahaf Ram on Vimeo

 

Hörst du mir zu? - Weihnachtspost

Der Engel sprach zu den Hirten: "Fürchtet euch nicht. Ich verkünde euch eine große Freude. Euch ist heute der Retter geboren, es ist der Heiland, Jesus Christus, der Herr. Ihr werdet ein Kind in der Krippe finden, in Windeln gewickelt. Und jetzt geht."

Das war jetzt das, was ich behalten habe. Bestimmt wissen Sie es besser. Das ist auch gut so. Es st wichtig, dass Sie sich um die Botschaft des Engels kümmern. Sie funktioniert nicht wie Stille Post. Es ist sehr wichtig, dass Sie hören, was der Engel gesagt hat, denn diese Botschaft ist der Schlüssel.

BEATRICE from Fabrica on Vimeo.

Nicht jede Hoffnungsbotschaft ist eine Weihnachtsbotschaft. Darum sollten Sie nicht versuchen, dieses kleine Video mit Weihnachten in Verbindung zu bringen. Es hat nichts mit Weihnachten zu tun. Nur ich sehe darin etwas, das ich mit meiner Idee von den Hirten auf dem Feld und dem Auftauchen des Engels zusammenbringe: Ich will nicht jemand anders sein. Es tut mir gut, dass der Engel nicht mit der Botschaft ins Haus fällt, sondern erst einmal "Fürchtet euch nicht!" sagt. Das zeigt mir, dass der Engel die Menschen, zu denen er spricht, im Blick hat. Er nimmt die anderen wahr. Er gibt seine Botschaft nicht einfach ab und hat damit seine Pflicht getan. Diese Geschichte vom Engel auf dem Hirtelfeld ist Anlaß für allerhand ausdeutende Kunstwerke. SIe kennen bestimmt einige. Mit dieser Botschaft im Herzen loszulaufen ist Teil der ganzen Geschichte. Sie macht keinen Sinn, wenn sie nicht weitererzählt wird. Und sie hat was mit mir zu tun, weil ich sie gehört habe. Ich gebe sie weiter. Aber ich bin nicht alleinverantwortlich. Trotzdem kommt es auch auf mich an. Eigentlich bin ich nicht geeignet als Botschafterin. Trotzdem kann ich sagen, dass ich, seit ich denken kann, Bilder und Geschichten kenne, die mehr transportieren als das Material, aus dem sie bestehen, hergibt. Darum hole ich immer wieder tief Luft. Das hilft.

In aller Ruhe. Wie der Finne so schön sagt: "Kaikessa rauhassa."

 

Mut ist eine sehr persönliche Sache - Weihnachtspost

Es wurde prophezeit, es käme einer, der nicht nach dem Hörensagen urteilt. Jesaja 11. Aber wir wissen es ja besser. Das Evangelium. Was heißt das schon? Ein Messias muss auch Macht haben und eine Armee, sonst kann er ja nicht die Welt erorbern. Ist ja klar.

Die ganze Weihnachtsgeschichte steckt voller Gegenbewegungen. Wer immer redaktionell daran gearbeitet hat, wusste viel über Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit. Einer meiner Favoriten sind die Sterndeuter aus dem Morgenland, die später zu 3 heiligen Königen wurden, weil man die Knochen so schön als Reliquien vermarkten konnte. Aber das ist eine andere Geschichte.

Hingabe

Aus dem Nichts der Geschichte tauchen Menschen auf, die den Weg zum Messias gefunden haben, obwohl sie nichts von seiner Ankunft wissen können. Sie haben keine Ahnung von der Heiligen Schrift. Sie sind Sterndeuter. Glücklicherweise ist ihnen anschließend keiner wie Paulus über den Weg gelaufen, sonst ... . Ach, egal. Sie sind auf jeden Fall wieder verschwunden. Im Ernst: Es sind keine historischen Figuren. Die Exegeten sollen sich über den Sinn ihrer Anwesenheit in der Weihnachtsgeschichte äußern. Ich schreibe hier nur, was sie mir bedeuten.

Menschen, die gemeinsam nach dem Allerwichtigsten im Leben suchen.

Menschen sitzen nachts auf einem Zaun und schauen in den Sternenhimmel.

Photo by Greg Rakozy on Unsplash

Beobachten. Sich erzählen, was man wahrnimmt. Zeit haben. Alles teilen. Ich und die anderen.

Nicht fragen, ob es sich lohnt.

Warum sind die Sterne so schön?
Im Winter erkenne ich den Orion, im Sommer das Himmels-W.
Aber es sind viel zu viele Sterne. Je schöner der Himmel ist, um so weniger kann ich erkennen.
Wenn ich in den Sternenhimmel sehe, sehe ich in die Vergangenheit. Ich löse mich von der Schönheit des Anblicks und denke über das nach, was ich sehe, mache mir Notizen und suche nach Informationen.
Science Fiktion mag ich sehr. Abgesehen von der Wissenschaft ist das Spielen mit Ideen über die Zukunft wohltuend. Die Welt kann ganz anders aussehen. Wir können sie gestalten. Aber es gibt auch Vieles, worauf wir keinen Einfluß haben.

Warum sitze ich hier?

Sterndeuter wird man nicht, weil es der einträglichste Beruf ist. Als Jugendseelsorgerin habe ich erleben müssen wie aus Wilden Kerlen vernünftig denkende Menschen wurden, die ihren Beruf nach den besten Aussichten wählten. Sicherheit, Familie, Gesundheit. Da ist nichts gegen zu sagen.

Oder?

Die Sterndeuter stelle ich mir als begeisterte Menschen vor. Ich bin Gott dankbar, dass es möglich ist, Gott zu finden, auch wenn man nicht zum Insiderkreis gehört. Dieses Brennen für etwas, das ist doch ganz unvernünftig, aber es führt zum Messias. Wie kann es kommen, dass wertvolle Geschenke in einem Stall abgegeben werden? Wie kann es sein, dass die Sterndeuter den Messias im Stall erkennen? Das ist eine sehr kluge Geschichte. Die kann man kaputtromantisieren. Die kann man auch einfach auf sich wirken lassen. Otfried Preußler hat das getan und dann eine so schöne Weihnachtsgeschichte geschrieben: "Die Flucht nach Ägypten". Kaufempfehlung. Als Hörbuch besonders berührend, weil der Vorleser böhmisch spricht.

Die Sterndeuter sind aus der Nummer mit dem "satt, sauber, abgesichert" raus. Wie haben sie das geschaftt?

In diesem Jahr habe ich mich mit Agilem Arbeiten befasst. Der Begriff kommt wie Vieles in unserer Zeit aus dem Technikbereich und wird mittlerweile in der Sozialwirtschaft angewandt. Es heißt, was es sagt: Man auch arbeiten, ohne sich selbst dauernd runterzuziehen. Man kann Prozesse leichter gestalten. Es kann alles flüssiger laufen. Es geht. Menschen arbeiten bereits danach. Diese und verwandte Themen finden Sie in dieser Linkliste: https://tomsgedankenblog.wordpress.com/2017/12/18/linksderwoche-kw-51-2017-produktivitaet-projektman... Also habe ich probiert. Kollegen sagen: "Du arbeitest doch sowieso schon so." Ja, danke, nettes Kompliment. Aber das System, in dem ich stecke, funktioniert anders. Meine Erfahrungen will ich 2018 vertiefen. Ich will es besser machen. Es ist nichts so, dass ich es besser weiß. Ich weiß es ja noch gar nicht. Erst muss mal was ausprobiert werden. Immer wieder. Beobachten, kontrollieren, verbessern. Und dann muss mit genau so viel Ernst nach den besten Tageszeiten geguckt werden. Ohne Kollegen geht es nicht. Weglaufen werde ich nicht. Auch das gehört für mich zum agilen Arbeiten nach dem Vorbild der Sterndeuter dazu. Wir haben alle Zeit der Welt.