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Vom linken Niederrhein ins Ruhrbistum
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Wir müssen reden. Bitte. #zukunftsbild

Es ist nur, weil es bereits vor 50 Jahren hieß, es ginge nicht mehr so weiter, wenn sich nicht bald was ändert. Möglicherweise hat meine Generation sich daran gewöhnt und darum gar nicht vor, was zu ändern. Launige Sprüche und harsches Abkanzeln der Polbürgerschaft, neue Feindbilder, Reformation als Spielwiese.

Was erwarten Sie von mir?

Als ich 16 Jahre jung war, jagten mir die Berufsbeschreibungen des Arbeitsamtes mehr als Respekt ein und ich vermutete, dass ich keinem der Berufe, die zur Auswahl standen, gewachsen wäre. Darum machte ich Abitur und begann zu studieren. 50 Jahre später wird ein junger Kollege in meinem Team vom Chef mit einem Bereich beauftragt, für den er nicht qualifiziert ist. Ganz offensichtlich stören weder er noch der Chef sich daran. Er macht einfach. Kann sein, dass es ihm trotzdem so geht wie mir in den ersten Berufsjahren. Aber er zeigt es nicht. Wir reden nicht miteinander. Was von mir erwartet wird, kann ich nur raten. Man bezeichnet mich als hartnäckig.

Auch ich bin mit einem neuen Auftrag versehen worden, den ich mir selbst gegeben habe. Alle Vorgesetzten stimmen dem zu. Ressourcen werden mir keine zugeteilt. Aber man nickt freundlich. Möglicherweise kann ich irgendwie weitermachen bis zur Pensionierung. Das fällt mir schwer angesichts des Pflegestreiks und der Flüchtlinge. Es fiele mir auch so schwer. Jammer ich Ihnen zu viel?

Wir beginnen mit einer Klage

Die Gottesdienste des Weltgebetstages beginnen immer mit einer Klage. Die ganze Bewegung ist eingebettet in ein Netzwerk, in dem Engagierte ihre Zeit und Energie vergeuden und am anderen Ende der Fahnenstange Frauen aus einem Heft vorlesen und Geld einsammeln. Die Einen machen es mit Herzblut, die anderen aus Gewohnheit. Beides zusammen kommt den Projekten des Weltgebetstages zugute. Gäbe es nur das Eine, wäre es schlecht. Muss man deswegen den ganzen Weltgebetstag in die Tonne kloppen? Aber traurig ist es schon, wenn man Texte ohne Empathie vorgelesen hört. Dabei kann niemand wissen, ob Gewohnheit schon Lieblosigkeit ist. In unseren Breiten müssen die Omas die Enkel hüten, weil ihre Töchter arbeiten gehen müssen. Die gleichen Omas müssen das Gemeindefest vorbereiten, weil es nicht gelungen ist, den Staffelstab weiterzugeben. Es ist auch nicht gelungen, die Veränderungen unserer Lebensumstände in die Lebensumstände unserer Gemeinden einfließen zu lassen. Wir müssen im Klagen darauf achten, dass wir uns nicht in den Sumpf der Depression ziehen und bewegungsunfähig werden. Darum ist es gut und richtig, dass die DenkBar zum Thema Jugend im Bistum Essen eine Hurra-Veranstaltung war und auch so wiedergegeben wird. Es ist nämlich wirklich gut, dass es eine Handvoll neue Messdienerinnen gibt. Warum bleibt trotzdem ein ungutes Gefühl?

Wir reden nicht von dersselben Sache, wenn wir von Entwicklungsprozess reden

Noch ne Sitzung und noch ne Sitzung und noch ne Sitzung und lauter Protokolle und nix ändert sich. Weil ... ach ... wie soll ich sagen? Weil wir nicht das Gleiche unter Demselben verstehen. Die einen erhoffen sich Kontinuität, die anderen sehen ihre Chance auf Veränderung gekommen.  Im 500. Jahr der Reformation erkennen die beiden sogenannten großen Kirchen, dass sie beide was von der Reformation haben. Die Vielfalt christlichen Glaubens ist ein Schatz, sage ich mal, aber das macht es nicht einfach zu handhaben. Die Liturgie mancher Kirche jagt mir Schauder über den Rücken und die Ideen einiger Mitchristen machen mir Angst, weil sie sehr faschistisch daher kommen. Hass und Streit und Diskurse und Müdigkeit. Alles in allem eine aufregende Zeit. Wer hätte gedacht, dass ein katholischer Priester von nicht geringem Renommee als Speaker am Leitungskongreß von Willowcreek 2018 teilnehmen wird? Die Artikel im aktuellen Willow Creek Magazin finde ich gruselig. Trotzdem habe ich mich angemeldet. Ich bin neugierig. Und ich habe Hoffnung. Und ich denke, dass es mehr darauf ankommt, voneinander zu lernen, miteinander zu reden, als Recht zu haben. Darum gefällt mir Willow Creek auch nicht. Die sind alle schön und authentisch und richtig. Mir gefällt meine zerbeulte Kirche viel besser. Wir sind uns nämlich nicht so sicher wie Willow Creek, dass wir das Richtige tun. Nur einige von uns wissen, was das Richtige ist. Wenn wir jetzt nur beieinander bleiben und uns nicht nochmal zerstreiten. Ja, wir müssten im 21. Jahrhundert Wege finden, den Kreis der Disputierenden zu erweitern. Die technischen Möglichkeiten dazu bestehen bereits. So könnten die schrumpfenden Kreise derjenigen, die die Gemeinden aufrecht erhalten, neue Stimmen hören. Getaufte, die sich für nicht so wichtig halten, könnten ihren Beitrag zur Veränderung leisten. Nicht das Moderne ist das Ziel, sondern die Mittel und Wege zu finden, wie wir unseren Glauben leben können - in Vielfalt, aus Glauben, in Freiheit, aus Gnade.

Leben in Fülle

Als die Flüchtlinge in unserer Stadt ankamen, war eine Lagerhalle ruckzuck voll mit allem, was Menschen für einen neuen Hausstand brauchen. WIr haben von allem zu viel und können ohne Zögern abgeben. Wir können ja auch was Neues kaufen. Die Abgehängten aber, die Hilflosen in unserer Gesellschaft, die Traumatisierten, die seit Jahren für ihre Würde kämpfen, die können nicht so viel essen, wie sie kotzen müssen. "Ich hab ja nichts gegen Flüchtlinge ... ." Für viele Menschen ist das Viele unserer Lebensumstände   z u   v i e l. Schade, dass grade jetzt Städte, Kommunen und Kirchen Geldsorgen haben. Dass es nicht allein am Geld liegt, ist schwer zu vermitteln. Dazu ist das Geld viel zu mächtig als Idee in unseren Köpfen. Tatsächlich gibt es Menschen, die Upcycling betreiben. Dazu braucht man wenig Geld, aber Zeit, Ideen, Austausch mit anderen und handwerkliches Geschick.

Wir können unser Leben ändern. Dazu brauchen wir Zeit. Wir müssen abseits unserer ausgetretenen, planierten Pfade treten. Wir müssen das Tempo drosseln. Auf die innere Stimme hören. Beten.

Erst als es gar nicht mehr ging, schrie das versklavte Volk zu Gott, der es gern auf den Weg schickte. Aber ... Wüste? Wir sind auf Fleischtöpfe gepolt. Die geben Sicherheit. Wüste? Feuersäule bei Nacht und Rauchsäule am Tag. Unendliches Gottvertrauen. Wasser aus einer Felswand. Sie hatten alles, was sie zum Leben brauchten, aber sie hatten nichts zum Anbeten und keine Fleischtöpfe. Und, Hand auf Herz, das Leben ging auch im gelobten Land in all seiner Fülle weiter. So ist das Leben. Wer etwas anderes sagt, lügt.

Ich werde jetzt mal für 40 Tage zur Seite treten, das Tempo drosseln, auf Manna vom Himmel vertrauen (wirklich vertrauen, nicht Gott versuchen!). Die Fülle ist nämlich nicht unbedingt da, wo ich gewohnheitsmäßig bin. Kann sein, dass es nicht weitergeht, weil ein Esel im Weg steht.

Leseproben wegen "Wir müssen reden":

 

Im Bistum Essen kann Ratlosigkeit nie das Ende sein - persönlicher Bericht von der Auftaktveranstaltung "Pastorale Dienste im Gespräch"

Sie können auf der Website des Bistums Essen nachlesen, wie es war. 

Und dann können Sie hier lesen, wie es mir erging. Das Wort Zuversicht. Fühlbar in Papier gedruckt.

Philharmonie

Der Ort war wunderbar gewählt. Wir wurden freundlich vom Personal empfangen, hohe helle Räume, Stefan Glaser am Klavier im Saal, erste Gespräche unter Kollegen und Kolleginnen, Kaffee, Tee, kleine Croissants. Es hatte am Morgen in Strömen geregnet. Ich war in Regenmontur zum Treffpunkt unseres Pastoralteams gekommen. Aber die Philharmonie ist so ein Ort, direkt am kleinen Essener Stadtpark gelegen, der gediegen und edel und wohltuend auf die noch müde Seele wirkt. Herrliche Akustik für Musikliebhaber. Das Bistum Essen hatte WLan bereit gestellt, es gab Steckdosen für ausgepowerte Geräte und immer wieder das aufmerksame Personal der Philharmonie.

Das Programm

Es lässt sich alles nachlesen. Nur wie es wirklich war, weiß man wirklich nur, wenn man dabei war. Es ist wie Fußball. Die Atmosphäre hat man nur im Stadion. Im Verlauf des Tages wurde die wahrhaft überirdische Leistung der Vorbereitenden wirksam, denn wir sprachen miteinander, wir kamen durch Methoden und die richtigen Wechsel aus Pausen und eine gut getaktete Moderation in Fahrt.

Musik, Gebet, Austausch, Essen, eine mobile Kaffeebar in der Pause !, die Sonne kam raus (kann man nicht planen), ein durchgestyltes Programmheft mit pfiffigen Idee für Kreativität.

"Alle miteinander, so die Großen als die Kleinen"

Von der Flitzlicht-Runde am Schluß, bei der 350 Menschen in 3 Worten ihre Verfassung dem Plenum miteilen konnten, konnte man mehr erfahren von allen, als es in einzelnen, intensiven oder oberflächlichen Gesprächen möglich wäre. Sie kennen das. Wenn die Ansage kommt, überlegen die einen, was sie Originelles äußern können und die anderen wollen das Mikro auf jeden Fall weitergeben. Aber dann geschieht in den ersten Minuten etwas, das es in Social Media gibt: 

Meine Äußerung ist Teil eines Dialoges: abstrakt das Komplizierte fassen.

Die ersten gaben noch tapfer drei Worte von sich, dann kamen die ersten Ausrutscher in Zitaten oder Sätzen oder so. Und manchmal musste man schon lachen. Und manchmal war das Gehörte so bemüht, dass es den Sauerstoffgehalt im Saal arg reduzierte. Applaus erntete die Aussage "Satt in kleinen Häppchen", denn beköstigt wurden wir, wie es an solchen Orten üblich ist. Das ist nicht jedermanns Sache. Spaßig auch die Mitteilungen der jungen Kollegen und Kolleginnen, die schlicht beeindruckt von der Kulisse schienen, aber sich nichts anmerken lassen wollten. Oder die anderen, die gekommen waren, um die neue Zeit einzuläuten. Traurig die Äußerungen derjenigen Geistlichen, die in wenigen klugen Worten sagen wollten, dass es ihnen zuviel ist und sie lieber wieder in ihre Gemeinde wollen und dass die Dinge nun mal so sind wie sie sind.

Wie werden wir mit den Eindrücken im Dialog bleiben? Es wurde das Intranet eröffnet. Das geschah nicht mit großem Hallo. Nur eine Mitteilung. Nur ein Hinweis auf eine Mail mit den Zugangsdaten, die wir im Laufe des Tages erhalten würden. 

Und Thema war natürlich die Ernennung eines Priesters zum zweifachen Pfarrer. Er bekam jüngst zu seiner Aufgabe als Leiter einer Pfarrei noch eine zweite Pfarrei dazu. Allgemeines ständiges Gegrummel unter den Kollegen über Karrieregeilheit. Er war in einer ersten Plenumsrunde derjenige, der Risiko als Chance begreifen wollte. 

1000 Themen wurden genannt, kurz beschrieben, an Pinnwände geheftet. Die Verantwortlichen werden das alles auswerten müssen. Die 1000 Themen kann man alle ordnen. Man kann Überschriften suchen für gruppierte Themen. Das wird geschehen müssen. Sonst kommen wir nicht weiter. Wir müssen die Maschine bei laufenden Motor reparieren, sagte einst Altbischof Luthe. Das sah man vielen Gesichtern an. So viele Themen. Darunter die üblichen: Überlastung, Ehrenamt, die Menschen. Da könnte ich was zu sagen. Soll ich? Den jungen Kollegen und Kolleginnen fällt das Äußern leichter. Das merkte man beim Fishpool. So ein Fishpool im Mittelpunkt eines großen Saales. Da wäre ich manchmal gern reingestürzt, um zu widersprechen, habe es aber bleiben lassen, weil irgendwann alles nur noch durcheinander wurde. Immer durcheinanderer. Mir fehlte die Twitterwall mit ihren kurzen Kommentaren, die mir das Druckablassen erleichtern.

Das Improvisationstheater Emscherblut hatte uns nach der Mittagspause mit drei kleinen Stücken erfreut, von denen das letzte mit dem Zusammenbruch der Gemeindereferentin endete. Das war nicht lustig, aber stimmig. Das konnte man auch nicht mehr lustig kriegen. Wir hatten den Schauspielenden Stichworte zugerufen. Sie selber hatten sich vorher unter uns gemischt und zugehört. Im letzten Stück ging es um eine Sitzung, die Kekse waren gestrichen worden, die Gemeindereferentin bringt Selbstgebackenes mit, die alten Kämpfer der Gemeinde wissen, auf eine durchaus liebevolle Weise, alles besser. Der raue Ton des Ruhrgebietes. Wir kennen das. Das kann zu viel werden.

Es wird real gemeckert und gemotzt. Das Mobben und Stimmungmachen hatte der Moderator angemerkt. Es ist tatsächlich ein Problem. Generalvikar Pfeffer bestätigte diese Beobachtung. Sowas tut weh. Dass wir es nicht schaffen, anders miteinander umzugehen, macht mich traurig und wütend und ratlos. Es sind zu viele, die so unüberlegt mit ihren Ängsten umgehen. Frotzeln ist eine Ausdrucksform im Ruhrgebiet. Das kann schon mal aus dem Ruder laufen. Verdammt! Es sind natürlich die Verängstigten, die um sich schlagen und nicht kommunizieren können. Was soll man tun? Das sind in der Regel die, die Ehrenamtliche wertschätzen, indem sie ihnen Aufgaben geben, in eifriger Ignoranz dem neuen Ehrenamtsbegriff gegenüber. Sie kämpfen um ihr Überleben. So wirkt es. Und ich verstehe absolut nicht warum. Haben wir den Kontakt zu Jesus Christus verloren? Glücklicherweise haben wir bei dieser Auftakt-Veranstaltung auch miteinander gebetet.

Auf die Palme bringt mch auch dieses Gequatsche von "die Menschen". Die Menschen dies, die Menschen das, die Menschen wollen, die Menschen haben, wir müssen die Menschen wieder erreichen, ... Wer bin ich eigentlich, dass ich von "die Menschen" rede? Die Abgeklärten unter uns machen weise darauf aufmerksam, dass wir so vielfältig sind wie die Menschen und das es natürlich auch zu Unverständnis kommt, wenn man vom Gleichen redet, aber so sehr unterschiedlich, weil wir geprägt sind und unterschiedliche Erfahrungen haben.

Zuversicht

Am Schluß, bevor es zu Currywurst, Bier und Caféhausmusik auf die Terasse ging, bekamen wir ein Heft mit dem Titel "Zuversicht", das 10 Übungen enthält, die trösten und weiterhelfen.

Ich bin sehr gespannt, wie die Verantwortlichen das Gespräch am Kochen halten. Denn das wäre wichtig. Das ist wichtig. Was soll das Ganze sonst gewesen sein? Wozu ein Auftakt zu einem Gespräch, wenn es dann kein Gespräch gibt, sondern nur noch weitere Veranstaltungen? Das bleibt ein Problem. Denn wir sind nun alle wieder in unseren Arbeitsfeldern. Zwar sollten wir uns auch etwas vornehmen. Für den nächsten Schritt. Aber wie komme ich jetzt mit dem Kollegen ins Gespräch, der nicht sprechen will?

Sehr, sehr, sehr klug gewählt vom Vorbereitungsteam: ein Give-Away mit dem Titel Zuversucht.

Nachwort

Ja, dieser Artikel wimmelt von Insidern bzw. Hintersinn (Tiefsinn?).

 

Gottesdienst zur Eröffnung des Stadtfestes in Sprockhövel oder: Beten in der Öffentlichkeit

Es goß in Strömen. 30 Minuten vor Beginn saß eine 90jährige vergnügt unter ihrem riesigen Regenschirm auf einem Stuhl, den Pastor Arne Stolorz ihr eigens hingestellt hatte. 5 Minuten vor Beginn standen ungefähr 100 Menschen vor der Bühne. Die Stimmung war gelöst heiter. Zwar versuchte der eine oder andere Passant das Ganze albern zu finden, aber hatte damit keinen Erfolg. Evangelisch und Katholisch starteten ihr Stadtfest mit einem Gottesdienst.

Stadtfest und 500 Jahre Reformation

Wir hatten uns im Vorfeld gefragt, was das Eine mit dem Anderen zu tun haben könnte. Ist das nicht im Hauruck-Verfahren zueinander gebracht? Daraus entstanden eine Dialogpredigt und die Fürbitten. Auch die Lesung und die Gebete wurden entsprechend ausgewählt und formuliert. Der Evangelische Kirchenchor Sprockhövel begeisterte sein Publikum unter neuer Leitung.

Die Dialogpredigt

! Es gilt das gesprochene Wort.

 

A.S.: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da war, und der da ist, und der da kommt.

Die meisten kennen diese Worte, liebe Stadtfestbesucher. Und wissen: Jetzt kommt die Predigt.

Aber heute wird die Predigt einmal anders. Der Hintergrund ist ein großes Jubiläum: 500 Jahre Reformation! Damit 500 Jahre Kirchenspaltung in katholischer und evangelischer Kirche. So gibt es natürlich auch zwei Sichtweisen auf dieses Ereignis, eine katholische und eine evangelische, auch wenn vieles von dem, was zu Luthers Zeiten zum Bruch führte, heute von beiden Kirchen einvernehmlich und versöhnlich gesehen wird. Deswegen werden meine katholische Kollegin Dorothee Janssen und ich hier und heute dialogisch predigen, im Gespräch.

Und es geht für mich auch gleich los mit der ersten Frage. Ich habe mich intensiv mit der Reformation beschäftigt, mit Ablass und Fegefeuer, Rechtfertigung und Gnade, mit Turmerlebnissen, Bauernaufständen, Renaissancepäpsten, Reichstagen zu Worms und zu Augsburg und mit reformatorischer Choraldichtung. Alles hochinteressant. Aber wenn ich an heute denke, und an unser Stadtfest, da will mir der Zusammenhang noch nicht so recht einleuchten. Anders gesagt, Dorothee Janssen, bei aller Verschiedenheit: Welche gemeinsame reformatorische Botschaft können wir den Gottesdienstbesuchern hier auf den Weg geben, die ankommt, zeitgemäß ist und etwas für das Stadtfest austrägt? Ist das nicht total aufgesetzt?

 

D.J.: Na, das ist ja mal eine Steilvorlage. Erlauben Sie mir, ganz persönlich zu antworten, also nicht „ex cathedra“. Nicht, dass hinterher jemand erzählt, die katholische Kirche meine Dieses oder Jenes, dabei ist es nur meine Überzeugung – weiter nichts. Ich stehe hier und bin nichts als die, die ich bin.

Und ich denke, wir feiern nicht 500 Jahre Kirchenspaltung. Das wäre aus meiner Sicht kein Grund zum Feiern. Wir feiern 500 Jahre Reformation. Anlass für 500 Jahre Reformation sind die 99 Thesen, die Luther veröffentlichte. Das ist ein Grund zum Feiern: Dass da einer so mutig war, für seine Überzeugung einzutreten. Sonst müssten wir vielleicht heute noch Geld bezahlen für alles, was uns wichtig ist. Nicht nur das Freisprechen von Schuld wäre ein Grund, Geld einzusacken. Was wäre so ein Stadtfest wie unseres noch wert, wenn wir nicht nur für Getränke und leckeres Essen zahlen müssten, sondern auch für Freundschaft, für Gastfreundschaft, dafür, dass jemand zuhört, dass jemand freundlich ist. Man kann ja aus allem Geld machen, wenn man Menschen in Angst versetzt und sie unterdrückt. Hier und heute soll es nicht so sein.

Wie finden Sie das?

 

A.S.: Das freut mich wirklich, dass Sie das so sehen können. Die Kirchen sind ja leider noch nicht so weit. Luther gilt seitens der Katholischen Kirche immer noch als Ketzer. Und dass man ihn in manchen evangelischen Kreisen regelrecht in den Himmel lobt, ohne seine Fehler und Widersprüche zu sehen, finde ich auch nicht gut. Luther war genial, aber weiß Gott kein Übermensch. Und dass er so viel bewegt hat, lag an seiner Persönlichkeit, aber die Zeit war auch reif dazu. Eben eine Zeit mit dem vorherrschenden Denken, dass man für Geld alles kaufen kann, selbst das Seelenheil. Und die Menschen auf der Verliererseite blieben auf der Strecke. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir wieder an diesem Punkt angelangt sind. Nur die Kirchen haben ihren Einfluss verloren. Da kann es wichtig sein, und zwar für Christen aller Konfessionen, an einem Strang zu ziehen, und an Menschen wie diesen Reformator Martin Luther zu erinnern, der deutlich machte: Die wichtigsten Dinge im Leben – und dazu zählen eben auch Freundschaft, Respekt, Achtung, Lebensglück und Liebe - sind immer ein Geschenk. Und eine Gesellschaft fängt da an zu faulen, wo nur noch die Leistung zählt und das Geld.

Noch eine Bemerkung am Rande: Luther war sehr fleißig, auch in seiner Auflistung vonDisputationsthesen. Aber 99 sind zu viel des Guten, es waren 95 Thesen. In der Erstversion, die Luther an seinen Bischof Albrecht von Brandenburg und an seinen Gegner Johann Tetzel schrieb, sogar nur 93.

 

D.J.: Ups. Wie bin ich denn auf 99 gekommen? Da hab ich wohl was verwechselt. Ja, es waren 95 Thesen, die Luther veröffentlicht hatte. Das finde ich sehr interessant, dass eine theologische Diskussion in der Öffentlichkeit stattfand. Damals war es bestimmt nicht anders als heute: Die wenigsten Mitmenschen werden verstanden haben, worum es da theologisch geht. Aber verstanden wurde das Christsein damals wie heute. Aus dem Bauch raus verstehen wir unseren Glauben von Christus her. Damals wie heute kann auch ein Nicht-Theologe verstehen, dass nur Gott Sünden vergeben kann und dass man für etwas, das man selber geschenkt bekommen hat, kein Geld verlangen darf.

Nochmal zum Thesenanschlag: Die Legende sagt, Luther habe die 95 Thesen an die Kirchentür genagelt. Heute findet alles öffentlich statt. Auch über Veränderungen in unseren Kirchen kann man alles jederzeit nachlesen. Aber es ist eine wahnsinnige Menge an Informationen, die man kaum verarbeiten kann, wenn man nicht beruflich damit zu tun hat.

Was kann man tun, damit Missverständnisse nicht zu Falschmeldungen werden? Wie verhindert man Frontenbildung? Wie bleibt man im Gespräch? Wie können wir dafür sorgen, dass alle Christen sich beteiligen? Ohne Zorn, mit Begeisterung. In unseren Kirchen, aber auch in der Politik.

Wir sollen das Salz der Erde sein, hat Jesus gesagt. Wir Christen könnten auch auf diesem Stadtfest wie Salz für den besonderen Geschmack sorgen. Denn diesen Auftrag hat Jesus uns mitgegeben: respektvoll, liebevoll miteinander umzugehen.

Da fällt mir ein: Martin Luther hatte in den Auseinandersetzungen mit den Mächtigen seiner Zeit auf das allgemeine Priestertum aller Gläubigen hingewiesen. Das hatte damals viele Menschen ermutigt, sich eine eigene Meinung zu bilden. Dafür bin ich den Reformatoren sehr dankbar. Ohne das Diskutieren über die 95 Thesen wäre der Begriff vom allgemeinen Priestertum nicht entdeckt worden.

 

A.S.: Da geben Sie mir ein gutes Stichwort: Priestertum aller Gläubigen. Luther hat das in seiner drastischen Sprache damals so ausgedrückt: „Alles was aus der Taufe gekrochen ist, das mag sich rühmen, dass es schon zum Priester, Bischof, Papst geweiht sei, obwohl nicht einem jeglichen ziemt, ein solches Amt zu üben.“ Luther meinte damit: Die höchste Würde, die ein Mensch besitzt, erhält er nicht durch das, was er leistet oder welches Amt ihm verliehen wurde, sondern durch die Taufe. Denn mit der Taufe spricht Gott uns zu: Du bist ein wertvoller und geliebter Mensch. Gott sagt „ja“ zu dir. Und dieses „Ja“ geht all deinem Tun und Vermögen voraus. Für mich hat dieser Gedanke mehrere Konsequenzen:

1. Luther leitete aus dieser Überzeugung das allgemeine Recht auf Schriftauslegung ab und übersetzte daher die Bibel in ein allgemeinverständliches Deutsch. Wir dürfen uns nicht vorschreiben lassen, was wir zu glauben haben, weder durch Päpste und Priester noch durch moderne Heilsversprecher unserer Zeit, wie sie uns über Facebook, Fernsehen oder andere moderne Medien begegnen. Darum: Lasst euch nichts vormachen, Leute, weder von denen da oben noch durch die Lügenpropheten unseres Medienzeitalters. Bildet euch. Und bildet euch eure eigene Meinung. Ihr habt’s drauf! Du, und du, und du, und du, ihr alle seid Priester, von Gott bejahte und begabte Menschen.

2. Dann aber auch der Aufruf an diejenigen, die Einfluss haben. Die nötige Macht. Oder das nötige Geld: Haltet euch nicht für etwas Besseres. Und vergesst nicht: Das letzte Hemd hat keine Taschen. Wenn es wirklich drauf ankommt, zählen nicht deine Leistung und deinPortmonee, sondern ganz andere Dinge... Bescheidenheit und Demut ist keine Schande, sondern eine Gabe. Nutze deinen Einfluss lieber, um Gutes zu tun. Gerade denen gegenüber, die von ihrer von Gott verliehenen Würde nur wenig spüren. Am Rande: Ich finde übrigens euren neuen Papst cool und meine, der lebt diese Haltung wirklich vorbildlich vor.

3. Und das heißt im Umkehrschluss: Würde steht aber auch denjenigen Menschen zu, die in unserer Leistungsgesellschaft auf der Verliererstraße stehen, die gezeichnet sind von Armut, Behinderung, Alter und Demenz, oder von drohender Abschiebung, die hier auf unserem feinen Stadtfest kaum vorkommen und um die wir sonst lieber einen Bogen machen. Diese Menschen brauchen keine Almosen, sondern Gerechtigkeit, Zuwendung, Integration, die Erfahrung: Ich bin gewollt, ich gehöre dazu! Und dazu muss unsere Politik, dazu können wir aber auch wir alle beitragen.

4. Und schließlich finde ich, wenn wir hier alle Priester sind, ja, Bischöfe und Päpste, Sie, und Sie und Sie und Sie, und der da hinten auch, und auch die Kinder, die auf dem Kinderland am Volksbankparkplatz mitmachen, dann hat das auch Konsequenzen für unseren normalen Umgang. Wir haben etwas zu sagen. Aber es lohnt sich auch, aufeinander zu hören. Zuzuhören. Und das ist allemal Grund zu feiern. Denn Gott ist uns nah. Einem jeden und einer jeden von uns. Und von unserem Zusammensein will Segen ausgehen.

 

D.J.: Vielen Dank. Das war eine umfangreiche Erklärung. Darüber würde ich gerne viel öfter mit anderen sprechen. Hoffentlich haben wir dazu immer wieder Gelegenheit – in unseren Gemeinden, auf diesem Stadtfest, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen

 

Der Gottesdienst in der Öffentlichkeit

Beten in der Öffentlichkeit.

Andererseits: Gebet in der Erstkommunonvorbereitung.

Beten am Flughafen. ...

Das ist so eine Frage: https://twitter.com/felixgoldinger/status/905786984861491201

Die kleinen Pöbelversuche während des Gottesdienstes zu Beginn des Stadtfestes zeigen, dass da etwas nicht zueinander passt.

Andererseits: Ist mein Leben etwas anderes als mein Glaube? Nein.

Aber mache ich deswegen ein Kreuzzeichen, wenn ich im Restaurant vor dem Essen bete?

Hier schreibe/sitze/esse/gehe ... ich.

Nach meiner Erfahrung nimmt die Vielfalt menschlicher Ausdrucksweisen in der weltweiten Öffentlichkeit zu. Das heißt nicht, dass es immer friedlich bleibt. Aber es wird nicht mehr für außergewöhnlich gehalten, wenn jemand lebt, neben mir, anders gekleidet und anders empfindend. Was wir im kirchlichen Binnenbereich vorwiegend als Egozentrik bezeichnet haben, verstehen auch wir mehr und mehr als Vielfalt. Menschen leben unterschiedlich. Was mir fremd ist, ist nicht falsch. Gut wäre, zu fragen (!Parzival!), oder mit anderen Worten: Gesprächskultur pflegen.

Menschen, die mich kennen, erwarten von mir, dass ich bete. Andere mögen es interessant oder dumm finden. Es ist so vieles möglich. Aber wenn nicht auch ich, wenn nicht auch wir Christen unser Leben, unser Lebendigsein entfalten: Wozu sollte es dann gut sein?

 

Synergieeffekte - ein unterschätzter Wert im Pfarreientwicklungsprozess

Das letzte Gemeindefest in der Pfarrei ist gelaufen und wieder waren die Schlangen am Pommesstand die längsten. Die Frittierkörbe haben Haushaltsgröße, sagt eine der freiwilligen Helferinnen. Ob man wohl die Geräte der Nachbargemeinden ausliehen könnte? Wir werden das überprüfen.

Zu unserer Pfarrei gehören 4 Gemeinden. Es gibt 6 Gemeindefeste. Wenn Sie das nicht verstehen, befinden wir uns auf Augenhöhe. Immerhin ist mir klar, dass Veränderungsprozess länger dauern, je größer das Schiff ist. Um im Bild zu bleiben: Die Kommunikation zwischen Brücke und Maschinenraum muss flüssig laufen. Schalten Sie ruhig ihr Kopfkino ein.

Unsere Gemeindefeste sind wunderbare Orte der Begegnung. Man sieht Gesichter, die einem fremd vorkommen. Man sieht alte Bekannte. Man erkennt sich wieder. Man wird eingeladen. Wer geht, drückt die ürbiggebliebenen Wertmarken dem Nächstbesten in die Hand. Der Nächste ist der Beste (in Abwandlung eines Jesuswortes).

Gemeindefeste gewinnen mit Kindertagesstätten in der Nachbarschaft, der Qualität musikalischer Darbietungen und der Durchlässigkeit ihrer Grenzen.

Am Pommesstand gab es immer wieder heftige Diskussionen. Schneller geht es nie. Hin und her wurde diskutiert. Größer Geräte anschaffen? Eine Idee: Salatbar. Das wär doch mal was. Und die Rednerin wusste auch gleich eine Gemeinde, in der das erfolgreich läuft. 
Ein Mann erreicht die Theke und bemerkt nicht ohne Stolz, er warte nun eine Stunde auf seine Pommes. (kurzes Innehalten) Was bedeutet das? Liegt es an den Pommes? Weiß er nichts anderes mit seiner Zeit anzufangen? Ich weiß es wirklich nicht. Es hätte auch Erbsensuppe (selbstgekocht, köstlich) oder Kuchen in allen nur denkbaren Variationen gegeben. Das Essen und Trinken ist überhaupt unser geringstes Problem.

Es gab eine Stellwand mit der Darstellung des Pfarreinentwicklungsprozesses. Die wurde auf keinem unserer Gemeindefeste besonders frequentiert. Nur die Aktiven guckt hin und wieder nach, ob vielleicht jemand was aufgeschrieben hat. Aber da stand nichts. Bis zuletzt: nichts. ^^ Sie verstehen bestimmt, dass ich das nicht kommentiere.

 

FrOSCon - gerne wieder

Der Hosting-Workshop für Frauen war es, der mich an die Technische Hochschule nach St. Augustin gelockt hat, um die FrOSCon zum ersten Mal in meinem Leben zu besuchen.

Eigentlich ist das alles eine Nummer zu groß für mich. Aber die Freundlichkeit der Menschen bei solchen Veranstaltungen lockt mich immer wieder. Das ist doch erstaunlich: Unser Gemeindefeste wirken so angestrengt und diese Riesenveranstaltungen der Open-Source-Szene so vergnügt.
Nun gut. Da gab es auch eine Mitarbeiterin, die zwar sehr kundenorientiert mit meinen Fragen nach der Anwendbarkeit der Blockchain für Bildung umging, aber bei unserer dritten Begegnung dann doch langsam genervt wirkte. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich ihre freundliche Aufforderung, doch noch einmal wiederzukommen an den Stand, sie würde sich um einen Mitarbeiter mit mehr Kompetenz bemühen, ernst nehmen würde.

Der Workshop war klasse. Jetzt kann ich mehr als vorher. Die beiden Referenten hatten von Pädagogik nicht viel Ahnung, aber wer braucht das schon, wenn die Zuhörerschaft interessiert ist und die Hierarchien flach sind?

Bemerkenswert auch die Menge an Familien und Kindern. Es gab nicht nur Kinderprogramm. Die Kinder und Jugendlichen liefen auch ungestraft überall rum und fanden immer wieder was zum anfassen und ausprobieren. Open Source ist etwas, das Menschen zueinander bringt.

Und dann noch dieser Vortrag zur Barrierefreiheit:

https://media.ccc.de/v/froscon2017-1958-standards_fur_barrierefreie_webseiten

 

In der Jungsteinzeit war mehr Zeit für uns (gefunden in Herne)

Das Archäologische Museum in Herne ist meine Inspirationsquelle für das Verstehen von Zusammenhängen.

LWL-Museum für Archäologie
Europaplatz 1
44623 Herne

02323 946280
www.lwl-landesmuseum-herne.de

Diesmal ist es eine Grafik in der Sonderausstellung, die die Zeitaufteilung der Menschen in der Jungsteinzeit und heutiger Zeit in NRW zum Thema hat. Was durch alle Zeiten gleich bleibt: unser Schlafbedürfnis. Aber soziale Kontakte werden auf den ersten Blick im Lauf der Menschheitsgeschichte immer kleiner. Ein genauerer Blick lohnt:

Aus der Jungsteinzeit gibt es wenig Daten, die unser Leben differnziert darstellen ließen. In der Zeitleiste heutiger Menschen kommen solche Themen wie Nahrungszubereitung und Bildung und Pflege alter Menschen vor, die in der Jungsteinzeit komplett fehlen. Dabei wird all das damals auch vorgekommen sein.

Differenzierung, Klassifizierung, Rollenklischees

In der Oberstufe im Psychologieunterricht wollte ich nicht glauben, dass wir Rollen spielen. Ich bin ein einziger Mensch. Der Lehrer bestand darauf, dass das so ist. Vom Heiratsmarkt war die Rede, Angebot und Nachfrage in der Partnersuche. Daran musste ich im Pfarreientwicklungsprozess denken, wenn es immer heißt:

Ohne Geld geht gar nichts.

Da ist uns doch glatt das Kind abhanden gekommen und wir stehen da mit den Kleidern in der Hand und diskutieren, ob sie gebügelt werden dürfen. Wir verstehen die Zusammenhänge besser als früher, wir kommen aber schwerer zum Punkt. Eine Kollegin, die Gemeindeprozesse in den Philippinen im Auge hat, hat sich dort sagen lassen, wir würden als erstes ein Logo entwerfen, statt zunächst einmal zu klären, was wir wirklich wollen.

die gute alte Jungsteinzeit

Damals hatte man sein Leben. Häuser- und Brunnenbau wurden erfunden, denn man begann mit Ackerbau und wurde seßhaft. Bildung, Nahrungszubereitung, Kinderpflege, Ehrenamt und all die Dinge, die wir heute in unserem Leben voneinander trennen, waren in einem einzigen Block: Sozialkontakte. O, Moment, Ehrenamt gab es damals wirklich nicht, denn es gab ja kein Hauptamt. Das Leben war ein Großesganzes. Man schlief, man arbeitete, man lebte. Man stellte Kleidung her und Schmuck. Man lernte, Materialien auf verschiedene Weise herzustellen und einzusetzen. Man probierte sich in Zeichen, die schon ein bißchen wie Schrift waren.

Coworking, agiles Arbeiten und andere Veränderungen

Mit den Augen eines Steinzeitmenschen sind die Wohnungen, in denen wir leben, mit hoher Wahrscheinlichkeit grausam, denn sie trennen uns voneinander. Unsere Lebensweise ist mit Sicherheit und Wohlstand verknüpft. Anders können die meisten von uns es kaum noch denken. Und wenn manche von uns es einmal anders denken, wird es mit den Maßstäben, die man hat, eingeortet.

  • Würden Sie in einem Langhaus leben wollen? Ganz ohne Privatsphäre?
  • Heute muss man für seine Rechte kämpfen. Ohne Urheberrechte wären kreativ Tätige verloren.
  • Mit dem Internet spielen Jugendliche - Erwachsene beuten es aus.
  • ... [Thesen, als sei nichts gewesen]

Derweil wird in Essen munter im Unperfekthaus gearbeitet.

Die Nerdigen unter uns Pastorentöchtern fahren auf die re:publica und feiern ihre Hippheit. In unserem Pfarreientwickungsprozess sitzt nicht  e i n  Mensch, der jemals von dieser Konferenz gehört hätte.

Wir sind für tausende Tote in Erzgruben in Afrika verantwortlich. Wir sehen sie ja nicht. Aber das Handy funktioniert nicht mehr und wir brauchen ein neues.

Wir werden mit Informationen zugemüllt, bis wir uns nicht mehr bewegen können. Geistig nicht mehr bewegen können. Wer das lernt, kann die Mittel des 21. Jahrhundert nutzen, so wie damals die Menschen in der Jugsteinzeit mit Beil, Sichel und Rad umgehen lernten. Der Pflug, der Brunnen, ... . Das Programmieren, das Kommunizieren, das Vernetzen, das Ich, die Anderen, Kultur, Leben.

Das Langhaus unserer Zeit ist vielleicht das BarCamp oder Orte wie das Unperfekthaus. Orte und Zeiten, an denen Menschen sich finden (sich selbst mit ihren je eigenen Interessen und Stärken, mit Durst und Hunger, mit Neugier und Schwammdrüber). Da wird das Leben wieder ganz. Es ist ein Spiel. Das Ganze. Es ist leicht und erfordert doch Erfahrung und Geschick. Nicht jeder kann alles. Manche Menschen lernen das schon: Nicht jeder kann alles und für Geld kann man eben doch nicht alles kaufen. Das versteht nicht jeder Mensch. Wer sein Leben lang gespart hat, eine Familie sein Eigen nennt, trainiert und bodybuildet, wird mit den gleichen Voraussetzungen woanders landen als einer, der sein Geld ausgibt, pflanzt, redet und hört, liest, singt, hilft, versagt, Angst hat und auch Feste feiert.

Lesen Sie dies Buch

Alte Wege - Robert Macfarlane

Darin las ich von alten Wegen, an deren Beginn und Ende eine Sichel an einem Zaun hing. Die nahm der Wandernde zu Beginn mit und hängte sie am anderen Ende wieder hin. Was tat er damit? Er schlug auf seinem Weg Wucherndes zur Seite. Er sichelte Hinderndes aus dem Weg. So blieb der Weg gepflegt, ohne das es eines Amtes bedurfte. Menschen, die einander niemals zu Gesicht bekamen, kannten diese Funktion. Wege wurden von einer Gemeinschaft gepflegt, die nur offen funkionieren konnte.

ISBN 978-3-95757-243-1

 

Vom Wundern und Streiten - Bewegung in der Kirche

Gehöre ich eigentlich zur Kirche? Als Baby wurde ich getauft und wuchs selbstverständlich, so wie Millionen andere Menschen, mit meinem Glauben auf, der natürlich meiner ist, denn er hat nicht nur mit der Kirche zu tun, sondern auch mit mir. Das II. Vatikanische Konzil krempelte die Gemeinden ein bißchen um, aber nicht zu viel. Kommunionunterricht hatte ich noch beim Kaplan, Firmunterricht bei einer Katechetin, die außer dem Unterricht auch Einblicke in die Kämpfe Ehrenamtlicher gab.

An Gott zu glauben war für mich immer ein selbstverständlicher Teil meines Lebens. Ich wurde nicht im klassischen Sinne sozialisiert, darum musste ich im Studium der Religionspädagogik und in den ersten Jahren meines Berufes manches nachholen, das für andere wichtig war. Zum Beispiel:

Wenn man dabei ist, macht man mit.

Aber da hatte ich schon die Bibel entdeckt. Nach meiner Firmung hatte ich sie von vorne bis hinten gelesen. Ein wunderbares Buch. Sie bleibt mein Fundament. Meine kritische Zugehörigkeit zur Kirche ist genau so typisch für meine Biografie. Meine Kommilitonen schätzten mich als nicht kirchenkompatibel ein und doch bin ich bei den letzten 20% unseres Semsters, die noch im kirchlichen Dienst unetrwegs sind.

Vom Wundern und W@ndern

Die mit Kirchehochzwei konnotierte Erleichterungsbewegung kirchlich Engagierter ist für mich zunächst aus der Ferne interessant und jetzt durch persönliche Begegnung überzeugend. Es wird viel erzählt, man ist unetrschiedlich unterwegs und hat Freude am Leben. Der Beginn von Allem ist nicht Terminologie, sondern Interesse. Das ist nicht für alle befreiend, manche mögen es auch befremdlich finden. Im Großen und Ganzes ist es eitel Freude und Freundlichkeit, was einem schonmal befremdlich vorkommen kann. Aber es ist anders als in ... o, jetzt muss ich vorsichtig sein, denn Lebens- und Glaubensbereiche sind nicht für alle von uns gleich. Wundern und W@ndern ist kein Ausdruck für eine neue Kirchengründung. Kirchengründungen passieren woanders. Immerhin kann man sagen, dass Theologie im Spiel ist, aber nicht so respekteinflößend wie in der Errwachsenenbildungsstätte in den 70igern und 80igern für Jugendliche angebotenen Kursen:

Die Wolfsburg

Da wurde ich in Richtung Theologie gebracht und lernte gleichzeitig die Insiderkreise kennen. Man gehörte nicht dazu, wenn man dies und das nicht gelesen hatte und in Gesprächen nicht haufenweise Fremdworte nutzte. Es hieß zwar, es gäbe keine dummen Fragen, aber zwischen den Vorträgen wurde ich schon mal auf mein Ungebildetsein angesprochen. Das tat meinem Interesse an Theologie keinen Abbruch. Es war wirklich wunderbar. Mächtig interessant. Aber wo ist bloß dieses Evangelium?

Unruhig ist unser Herz

Dieser Augustinus, der Namensgeber der zweiten Gemeinde, in der ich lebte, begleitete mich lange Zeit, weil ich dachte, mit ihm hätte ich was zu tun. Ich versuchte die Widersprüche aufzulösen. Dieses "Wie kann er nur?" und dieses "Was für eine grundlegende, kluge Theologie?". Vielleicht geht es auch anders. Vielleicht muss man gar nicht weniger unruhig sein und mehr dazu gehören. Vielleicht ist es einfach wie es ist. Unterwegs zu sein kann das Ziel nie in Gänze vorwegnehmen.

Nicht dazu zu gehören ist für viele Menschen eine Sorge. In einem Blatt zur Einführung in bundesrepublikanische Gegegebenheiten las ich mit Schrecken die 4 Grundwerte:

  • Freiheit
  • Gerechtigkeit
  • Wohlstand
  • Sicherheit

Die ersten beiden Werte sind mir geläufig, die zweiten beiden sind als Werte ein Köder für die Menschen in unserem Land. Wenn wir doch ein christlich geprägtes Abendland sind, müssten wir wissen, dass wir nur Gast auf Erden sind. Wohlstand und Sicherheit ist etwas, das uns zufällt, nichts, was wir anstreben können. Aber Gemeinschaft können wir anstreben. Grade wir in der Kirche können Räume und Zeiten für Gemeinschaft schaffen. Es ist unser Auftrag. In diesen Räumen müssen alle Zuhause sein können. Da gehören auch die in den Heimen hin (die kein Zuhause sind), die nie raus kommen, die wir besuchen müssen, damit sie nicht seelisch vor die Hunde geht.

bis es ruht in dir

Unter eschatologischem Vorbehalt bauen auch Theologen an unseren Gemeinden mit. Man merkt es nicht so, weil im Pfarreientwicklungsprozess gewöhnlich die Sorge um Wohlstand und Sicherheit alles andere an die Wand drängt. Da wäre eine Sprache von Nöten, in der wir uns verständigen können. Die finden wir. Die findet jeder Mensch auf eigene Weise. Wie kommen Theologen da an? Gewiß nicht, indem sie anderen darlegen, wie groß der Graben zwischen ihrem Leben und dem Wissen der Theologen ist. Auch Theologen haben Liebeskummer. Theologie hilft so wenig wie Wohlstand und Sicherheit durch die Wüstenzeiten. Aber Theologen könnten uns einfach mal erzählen von ihrem Glauben, der ja nicht nur geerdet, sondern auch wissenschaftlich verankert ist.

 

Auf der Suche nach einer stimmigen Berufsbezeichnung.
Ganz früher hätte ich Gemeindehelferin geheißen, dann Seelsorgehelferin, jetzt Gemeindereferentin (mit der neuen Berufsgruppe der Pastoraleferenten im Beritt).
Eine Kollegin sagt, sie sei die Frau von der Kirche. Außer im Inner Circle. Das hab ich auch schon so erlebt. Mit dem Wort Gemeindereferentin können viele Menschen nichts anfangen. Manche Ältere nennen mich Gemeindeschwester. Aber <b> Frau von der Kirche </b> trifft es.

 

Ehrenamtlicher, Kindergärtnerin, Krankenschwester - ein Audio zum Thema

Das Thema ist die Entwicklung. Es geht um Sprache und Selbstverständnis. Es gibt keine Antworten.

 

Tapetenwechsel reicht nicht mehr - Nachdenken über Pfarreientwicklung

Was Pfarreientwicklung ist, ist klar definiert bei uns im Bistum Essen. Und doch können wir uns von den Fesseln des Faktischen nicht lösen. "Ohne Geld geht gar nichts", heißt die vollmundige, weil einleuchtende Devise. Das man sich umsonst müht, wenn der Herr das Haus nicht baut, bedürfte einiger Erklärungen und gilt schon allein deswegen als spleenig. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.

Wer hauptberuflich im kirchlichen pastoralen Dienst ist, kann sich nur schwer behaupten, es sei denn, er sitzt in irgendeinem Boot. Der Dampfer der Prominenz ist das sicherste Terrain. Am Besten, man veröffentlicht was. Kann auch ein Buch sein. Die bodenständigen Kollegen fühlen sich abgehängt, unverständen, fehlgeleitet. Sie mögen ihre Arbeit, auch wenn sie sie schwer finden. Aber ihnen fehlt das Vokabular der Viel-geschulten, die untereinander gut klar kommen. Um beim Cocktail den Anschluß im Plauderton nicht zu verlieren, muss man lesen, lesen, lesen und einen Haufen an Zusatzqualis an Land ziehen. Man ist wochenweise aus dem laufenden Betrieb genommen, was insbesondere Familienmenschen nur schwer umsetzen können. Die Gemeindereferentin, die Zeit ihres Berufslebens Kinder auf den Empfang von Sakramenten vorbereitet hat, Katechtenschulungen durchführte, Eltern begleitete, PGRs überzeugte von ihren Ideen, steht auf einmal schwer im Abseits. Seit Jahrzehnten wird alles in Frage gestellt, aber das ist schon so normal, dass es nicht mehr ernst genommen wurde. Wer heute die Beschlüsse der Würzburger Synode liest, reibt sich verdutzt die Augen: Das haben wir in den 80igern beschlossen? Seitdem ist die Sprache öffentlicher Verlautbarungen nicht leichter lesbar geworden, so dass wir mit einigem Schrecken und sehr abrupt festellen müssen:

Es gibt Lesbares in Sachen Pastoral.

Es fing alles mit Menschen wie Anselm Grün an. Aber jetzt sind es komplizierte Sachen, sehr theologisch, keine Erbauungsliteratur. Ist das etwas, in das wir uns einlesen können? (Keine Literaturliste an dieser Stelle.)

Von Bertelsmann bis Amazon

Wir hatten Zuhause Bücher aus dem Bertelsmannclub. Es gab ein dünnes rotes Bändchen mit Wissenswertem aus aller Welt. Darin las ich gerne. Ich las von den 4 Temperamenten und fand, das das einleuchtend sei. Ich probierte es an meinen Mitmenschen aus und war zufrieden.

Dann kam die Oberstufe und der Psychologieunterricht und wir lernten: Ich bin ok - Du bist ok. Auch das fand ich anwendbar und einleuchtend.

Im Laufe der Zeit kam mir allerhand Überzeugendes auf den Schreibtisch. Wir diskutierten im Studium. In den Pfarreien diskutierten wir nicht mehr. In den Weiterbildungen kam immer wieder die Frage auf, was wir mit all den interessanten Dingen anfangen sollten, wenn wir damit in unseren Gemeidnen doch nicht ankämen.

Spätestens beim Enneagram war für mich Ende im Gelände. Ich begann mich zu fragen, warum es immer wieder diese Konzepte geben muss. Mir ist schon klar, dass mit jedem Menschenleben das Lernen neu beginnt. Aber ich sehe heute nicht mehr ein, warum ich immer wieder mein Vokabular erweitern soll, statt ernst zu machen mit dem, was mir wichtig ist.

Nur: Wie fasse ich das in Worte? Wie setze ich es um? Wie mache ich mich verständlich?

Informieren, kommunizieren, entscheiden

Meine Biografie ist entscheidend geprägt von einem Glauben, der nicht begründet werden muss. Wir haben eine Beziehung, Gott und ich. Da herrscht tiefes Vertrauen. Die Bibel ist eine wichtige Quelle für meine Sprachfähigkeit in Sachen Glauben, ebenso die Kirchengeschichte. Das ganze Leben ist wunderbar, ich liebe die Natur, Musik und die Menschen. Sexueller Mißbrauch in der katholischen Kirche erschüttert mich. Es ist nicht so, dass mir das Böse fremd wäre. Aber das ist nicht zu verstehen. Da hängt so viel dran. "Es menschelt" ist ein beliebter Ausdruck, wenn mal wieder ein Teil des Pfarreientwicklungsprozesses versumpft. Aber wir gehen es nicht an. Wer trägt Verantwortung? Wer ist beteiligt? Wo laufen Entscheidungswege? Warum tun wir das alles? Was ist das Ziel? Hier bin ich ratlos. Aber ich kann weitermachen. Gebt mir Zeit, mich auszuruhen. Ich kann schlafen, beten, lachen, Musik hören. Es gibt andere Menschen, die lernen und sich freuen und teilen wollen. Das Leben ist gut. Alles ist möglich.

Wenn ich zu sagen hätte, gäb es in unserer Kirche Offene Daten. Ein Begriff, darum groß geschrieben. Alles wäre einsehbar. Bis auf die sensiblen persönlichen Daten. Alles wäre zugänglich. Information.

Wenn ich zu sagen hätte, gäbe es in unserer Kirche genügend Menschen, die ansprechbar sind. Niemand müsste denken: "Ich kann den Pastor nicht fragen. Der hat zu viel zu tun."

Wenn ich zu sagen hätte, würde aus dem Informieren und dem Kommunizieren ein nachvollziehbarer Entscheidungsprozess entstehen. Und am Ende stünden Entscheidungen.

Und immer so weiter.

Informieren, kommunizieren, entscheiden.

Die Bibel lesen, beten, in Ruhe schlafen. Aufstehen, weitermachen.

irrewirre

Im Bistum Essen gehöre ich zu den wenigen Hauptamtlichen, deren Auftrag die Seelsorge im Kontext "Menschen mit Behinderung" ist. Wir sind ein kleines Bistum. Wir sind nicht Viele. Man kennt sich. Im Bereich "Menschen mit Behinderung" gibt es rasante Entwicklungen. Das ist wunderbar. Dramatisch ist die Unbeweglichkeit der großen Träger der Behindertenhilfe. Es fließen Gelder. Im Konfliktfall geht es auch mal um Arbeitsplätze. Aus meiner Sicht geht es aber um Menschen, die dank moderner Technik mehr Möglichkeiten zur Kommunikation haben als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Ich versuche meinen Standpunkt so oft es geht und so klar es geht zu kommunizieren. Trotzdem ... werde ich viel zu wenig wahrgenommen ... werden Menschen mit Behinderung immer noch in erster Linie als Hilfsbedürftige wahrgenommen. Ein Drama.

Wir wunderbar sind die Hilfsmittel, mit denen wir kommunizieren können. Wir können Meinungen austauschen und bilden. Es muss nicht mehr alles in einer Sitzung passieren, weil wir zwischen den Sitzungen Kontakt halten können. Ergebnisse können einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. -> Take a look at this https://sandstorm.io/

Ein Drama ist auch, dass jede Diskussion im Pfarreientwicklungsprozess früher oder später in den Fängen der Finanzen landet. Wenn wir über Nacht alle Pfarrstellen besetzen könnten, gäb es keine ehrenamtlichen Gemeindeleiter mehr. Da bin ich sicher. Aber das muss ich nicht beweisen. Aber ich muss Menschen in unseren Gemeinden davon überzeugen, dass Ehrenamtskoordinatoren eine Schulung brauchen und das wir Ehrenamtskoordinatoren brauchen. Casting? Wir brauchen ein Casting? Und schon ist das Pastroalteam weg vom Fenster. Die stellen sich nämlich ein Casting lebbhaft vor. Die Kollegn und Kolleginnen haben ja Phantasie.

Aber wir brauchen natürlich trotzdem Ehrenamtliche, weil wir ja keine Priester haben. *Alter Schwede* Das ist so bekloppt, da fallen mir schon keine Worte mehr ein.

Warum machen wir das alles? Weil wir keine Priester und kein Geld haben. Wir machen das nicht, weil die Taufe die höchste Würde ist, die Menschen in unserer Kirche erlangen können und weil wir so viele unentdeckte Charismen in unseren Gemeinden vermuten, die alle unentdeckt bleiben, weil sie in das herrschende Gemeindesystem nicht passen. Wir machen das natürlich auch nicht deswegen: Jesus Christus hat uns einen Auftrag gegeben. Wir sollen aller Welt das Evangelium verkünden. Die Frohe Botschaft. Wir sollen allen sagen, dass wir gerettet sind und das es Frieden geben wird und das jeder Mensch von Gott geliebt ist und das es einen Weg durch die Wüste gibt und für jeden Menschen ein Gebet und wer keine Worte mehr hat, an dessen Stelle tritt der Heilige Geist selbst und formt Worte, eindeutig und klar, unmißverständlich und heilsam.

Wenn der Herr das Haus nicht baut, müht sich der Bauherr umsonst.

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und euch spät schlafen legt.

Den Seinen gibt 's der Herr im Schlaf.

Psalm 127

Es ist ein Wunder, dass trotz dieser gottverdammten Mißbrauchsskandale in unserer Kirche, die kein Ende nehmen wollen, das Wort Gottes trotzdem noch auf fruchtbaren Boden fällt. 

Aber was kann ich tun? Was ist nun meinen Aufgabe?

Eine Vision und der Status Quo

Ein Ort zum Leben und die Möglichkeit, alles zu teilen.

Teil einer Gemeinschaft sein, deren Schätze im Himmel sind.

Geben, was wir geben können - nennen wir es charismenorientiert.

Mit meinem glühenden Gesicht und den schweren Beinen fühle ich mich Elija nahe. Niederlegen, um zu sterben, dennoch wissen, dass Gott da ist.